WM 2022/Doha

Kritik an Katar wegen ausländischer Arbeiter

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Menschenrechtler: Behörden sind "vorsätzlich" verantwortungslos.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat das WM-Gastgeberland Katar wegen der Arbeitsbedingungen der rund 800.000 ausländischen Bauarbeiter im Land scharf kritisiert. Die katarischen Behörden versagten dabei, "für einen Mindestschutz vor der Hitze zu sorgen", hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht von HRW.

Überdies weigerten sie sich, die Todesfälle unter den Arbeitern zu untersuchen und die Todeszahlen überhaupt zu veröffentlichten. Damit legten die Behörden des reichen Golfemirats eine "vorsätzliche Verantwortungslosigkeit" an den Tag, kritisierte die Nichtregierungsorganisation.

HRW forderte Katar auf, umgehend Gesetze zum Schutz der Bauarbeiter zu erlassen. Der Weltverband FIFA, nationale Verbände und Sponsoren sollten sich ebenfalls bei dem WM-Gastgeber dafür einsetzen, dass die Menschen auf den WM-Baustellen geschützt werden.

 "Sie sollen Antworten auf zwei einfache Fragen verlangen: Wie viele Arbeiter sind seit 2012 gestorben und woran?", sagte der Verfasser des HRW-Berichts, Nicholas McGeehan.

   Die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2022 an den ultrareichen Öl- und Wüstenstaat Katar ist hoch umstritten. Zum einen wegen der unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen, zum anderen wegen der immensen Hitze, deretwegen die Spiele erstmals bei einer WM im Winter ausgetragen werden müssen.
 

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