Fan-Schock

ORF verliert wohl Champions League

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Keine Königsklasse mehr im Free-TV - für viele Fans einfach unvorstellbar!

Was in Großbritannien längst Realität ist, wird wohl bald auch auf Österreich zutreffen. Schon in den nächsten Tagen könnte die große Bombe platzen. Seit Wochen wird um die TV-Übertragungsrechte der Champions League ab der Saison 2018/19 gefeilscht. Die Entscheidung soll bereits gefallen sein.

Demnach hat sich Bezahlsender Sky den Großteil der Spiele gesichert. Gemeinsam mit der Streaming-Plattform DAZN, die ein kleineres Paket übernehmen soll. Damit dürfte der ORF, der auch ein Angebot vorgelegt hat, leer ausgehen. Genauso wie das deutsche ZDF.

Bei den Summen, die für TV-Sportrechte mittlerweile gezahlt werden, kann man nicht mithalten. Sky blättert als CL-Premiumsender angeblich 70 Millionen Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Der ORF hat in der Königsklasse bis 2018 die Rechte für eine Partie pro Runde - für kolportierte vier Millionen Euro.

DAZN mischt Sportrechtemarkt auf

Übrigens: DAZN mischt nun seit 2016 den Markt auf. Auch in Österreich. Hinter dem britischen Online-Anbieter, der sich selbst gerne "Netflix des Sports" nennt, steckt Len Blavatnik (59). Der US-Milliardär russischer Abstammung wird vom Magazin Forbes auf 19,1 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Für 9,99 Euro pro Monat hat DAZN aktuell Spiele der englischen Premier League, der spanischen Primera Division, Italiens Serie A, aber auch die US-Ligen NBA, NHL und NFL im Angebot.

Trost
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Der ORF-Sportchef im Interview

ÖSTERREICH: Herr Trost, müssen Fußball-Fans künftig auf die Champions League im ORF verzichten?

Hans Peter Trost: Die Tendenz geht ganz klar in diese Richtung, seit es jede Menge Pay-Plattformen gibt, die mit Geld ohne Ende kommen. Die Champions League werden wir in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr haben. Es war zu erwarten, dass das einmal passiert.

ÖSTERREICH: Scheitert es vor allem am Geld?

Trost: Ja. Da können wir nicht mehr mithalten. Die bieten nicht das Doppelte, sondern das Zigfache von uns. Da ist es für uns als Gebührensender aus. Aber es betrifft nicht nur den Fußball, auch andere Sportarten. Da wird kein Stein auf dem anderen bleiben.

ÖSTERREICH: Ist die Europa League eine Alternative?

Trost: Nein. Da wollen wir nicht gegen Puls 4 steuern und mitbieten.

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