Bundesliga, 22. Runde

Krise: Austria verliert gegen den LASK

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Austria lässt wichtige Punkte liegen. Sturm kommt weiter nicht in Fahrt.

Die Wiener Austria hat im Rennen um den zum Minimalziel erklärte Europacup-Startplatz einen empfindlichen Dämpfer einstecken müssen. Der LASK entführte am Samstag mit einem 3:1-(1:1)-Auswärtssieg alle drei Zähler aus dem Ernst-Happel-Stadion. Während die Linzer nach dem zweiten Frühjahressieg vorerst auf Rang vier vorstießen, ist die Austria nun punktegleich mit Mattersburg weiter nur Sechster.

Dem eingewechselten Mergim Berisha in der 80. und Felix Luckeneder in der 89. Minute gelangen jeweils aus Eckbällen die entscheidenden Treffer für die Gäste. Dabei hatte Felipe Pires die Austria in der 15. Minute voran gebracht. Thomas Goiginger (36.) glich in Folge aber völlig verdient für die Oberösterreicher aus. Den letzten LASK-Sieg gegen die Austria hatte es zuvor vor knapp acht Jahren am 6. März 2010 in Wien (1:0) gegeben.

Der jüngste Erfolg war verdient. Der LASK war wie von Trainer Oliver Glasner angekündigt von Beginn an bemüht, "lästig" zu sein. Die Linzer attackierten früh und störten den Spielaufbau der Wiener damit ungemein. Mittelstürmer Samuel Tetteh war nach nicht einmal fünf Minuten einschussbereit, Austrias Patrizio Stronati warf sich aber dazwischen. Der von Salzburg ausgeliehene Tetteh entwischte den Hausherren dann noch ein weiteres Mal, sein Versuch ging aber am langen Eck vorbei (8.).

Florian Klein gab Comeback

Wenn die Austria, bei der Florian Klein rechts außen sein Comeback nach dreieinhalb Monaten Verletzungspause gab, das Pressing der Gäste überwand, wurde es für den LASK mitunter unangenehm. Die Wiener benötigten nur eine Offensivaktion, um in Führung zu gehen. Pires ließ Ranftl mühelos stehen und vollendete mit einem Schlenzer elegant ins Kreuzeck. Pavao Pervan im Linzer Tor war chancenlos. Mehr Souveränität gab der Treffer den Hausherren freilich nicht.

Der LASK vermochte es weiter, die nicht sattelfeste Austria-Defensive in Verlegenheit zu bringen. Über gepflegtes Doppelpassspiel ging es blitzschnell in den gegnerischen Strafraum. In Minute 36 war es schließlich soweit: Der agile Goiginger verwertete nach Zusammenspiel mit Joao Victor durch die Beine von Austria-Keeper Patrick Pentz. Die Glasner-Elf blieb bis zum Pausenpfiff tonangebend. Bei einem Trauner-Kopfball rettete Dominik Prokop auf der Linie (45.+1), der Nachschuss von Luckeneder fiel zu zentral aus.

Keine zwingenden Aktionen

Die Austria versuchte nach Seitenwechsel, mehr Ruhe ins Spiel zu bringen. Zwingende Offensivaktionen blieben aber aus. Es war weiter der LASK, der beinahe fahrlässig mit seinen Möglichkeiten umging. Joao Victor war auf und davon, traf aber nur das Außennetz (60.). Fink reagierte kurz darauf und brachte mit Kevin Friesenbichler für Prokop einen neuen Offensivmann. Eine Viertelstunde vor Schluss kam auch noch Toni Vastic für Lucas Venuto. In einer vorerst ereignisarmen zweiten Spielhälfte blieb das Angriffsspiel der Austria dennoch Stückwerk.

Das glücklichere Händchen bewies am Ende auch Glasner. Er hatte in der 71. Minute Berisha für Tetteh aufs Spielfeld beordert. Der Kosovare profitierte bei seinem Tor von einem Luftloch, das Tarkan Serbest schlug. Luckeneder machte per Kopf dann alles klar.

Seite 2: Sturm verliert auch zweites Spiel unter Vogel

Seite 3: Mattersburg schießt den SKN St. Pölten ab

Sturm Graz kommt im Frühjahr sowie unter Neo-Coach Heiko Vogel nicht in Fahrt. Der Winterkönig der Bundesliga verlor am Samstag auch das zweite Spiel nach der Ära von Franco Foda, unterlag in der eigenen Merkur Arena dem WAC mit 0:1 (0:1). Die Grazer liegen damit nach der 22. Runde bereits fünf Punkte hinter Tabellenführer und Titelverteidiger Red Bull Salzburg zurück.

Ausgerechnet bei der Heim-Premiere von Vogel gab es für die Steirer die erste Niederlage vor eigenem Publikum in der laufenden Saison - im zwölften Spiel. Der Vorsprung auf den Dritten Rapid, kommenden Samstag in Wien der nächste Sturm-Gegner, könnte auf sechs Punkte schmelzen. Die Hütteldorfer sind am Sonntag bei der Admira zu Gast.

Zum Matchwinner für die Wolfsberger avancierte der starke Majeed Ashimeru. Der bis Sommer von Salzburg ausgeliehene 20-jährige Offensivspieler aus Ghana erzielte in der 50. Minute in seinem zweiten Spiel seinen ersten Bundesligatreffer. Für den WAC war es ein Befreiungsschlag, ließ er doch eine Serie von 15 sieglosen Spielen hinter sich und holte zum ersten Mal seit 26. August 2017 (2:1 gegen St. Pölten) drei Punkte. In der Fremde war es der erste Ligasieg seit 30. November 2016 - auch damals beim 4:0 war St. Pölten der Gegner.

Sturm war auf Wiedergutmachung aus

Sturm war nach dem missglückten Frühjahrsstart (0:1 in Mattersburg) ohne den erkrankten Dario Maresic auf Wiedergutmachung aus, blieb allerdings vieles schuldig. Ungenaue Zuspiele, viele Fehler, von denen Vogel gehofft hatte, dass es sie nicht mehr geben werde, prägten das Spiel. Auch deshalb gab es auch in der Offensive wenig nennenswerte Aktionen. Vor der Pause wurden die Hausherren nur zweimal gefährlich. Ein Alar-Schuss wurde von Michael Sollbauer geblockt (31.), bei einem Hierländer-Abschluss aus fast 20 Metern konnte sich Goalie Alexander Kofler auszeichnen (40.). Die Gäste sorgten für eine offene erste Hälfte, konnten allerdings selbst vorne auch keine Akzente setzen.

Das änderte sich gleich nach dem Seitenwechsel dank tatkräftiger Mithilfe der Steirer. Nach einem katastrophalen Stockfehler von Christian Schoissengeyr nach nicht idealem Schulz-Zuspiel konnte Ashimeru aufs Tor ziehen und überlegt ins lange Eck vollenden (50.). Tormann Jörg Siebenhandl hatte keine Chance.

Grazer Offensive viel zu farblos

Fünf Minuten später war das Comeback von Jakob Jantscher zu Ende. Der Ex-Türkei-Legionär, der zum ersten Mal seit dem gewonnenen ÖFB-Cup-Finale gegen Wiener Neustadt 2010 für Sturm spielte, war völlig farblos geblieben. Das traf allerdings größtenteils auch auf seine Offensivkollegen zu. Alar hatte zumindest zwei weitere Möglichkeiten, sein Volley-Abschluss nach Eze-Flanke fiel aber zu schwach aus (65.) und sein Fallrückzieher landete deutlich über dem Tor (79.).

Der WAC verteidigte die Führung geschickt und verabsäumte es selbst, die eigenen Angriffe fertig zu spielen. Trotzdem änderte sich nichts mehr am zweiten Spiel ohne Niederlage in Folge. Nach dem 0:0 gegen Altach sind die Wolfsberger mit vier Punkten aus zwei Spielen stark ins Jahr 2018 gestartet. Der Abstand auf Schlusslicht St. Pölten beträgt bereits beruhigende 13 Punkte.

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Das rettende Ufer ist für den SKN St. Pölten in der Bundesliga immer weiter entfernt. Am Samstag unterlag das Schlusslicht vor eigenem Publikum dem SV Mattersburg glatt mit 0:3 (0:0). Held des Abends war Stürmer Smail Prevljak, der in der zweiten Hälfte zweimal traf. Die Burgenländer überholten damit in der Tabelle Altach und rückten auf Platz sieben vor.

Beide Teams taten sich vor schütterer Kulisse in der NV-Arena schwer. Nach einer torlosen ersten Hälfte brachte Prevljak die Gäste in der 49. Minute aber nicht unverdient in Führung, da Mattersburg bis dahin die gefährlichere Mannschaft gewesen war. In der 63. Minute legte die Nummer 14 einen weiteren Treffer nach, ehe der eingewechselte Alois Höller (84.) den Endstand besorgte.

Situation für St.Pölten immer aussichtsloser

Für St. Pölten erscheint der Kampf um den Klassenerhalt nach der fünften Niederlage in Serie immer aussichtsloser. Nach 22 Runden liegt die Truppe von Trainer Oliver Lederer bereits 13 Punkte hinter dem Vorletzten WAC. Die Kärntner besiegten am Samstag Sturm Graz auswärts mit 1:0.

In einer zerfahrenen Partie hatten die Mattersburger die besseren Aktionen in der Offensive. Kopfbälle von Masaya Okugawa (14.) und Markus Pink (19.) waren allerdings keine Gefahr für Filip Dmitrovic, der wieder den Vorzug im Tor der Niederösterreicher bekommen hatte.

In der 31. Minute verhinderte der 22-Jährige gegen Prevljak den Gegentreffer, indem er beim Schuss des Bosniers den Weg zwischen seine Beine versperrte. St. Pölten hatte zwar in den meisten Statistiken die Nase vorne, brachte jedoch keinen einzigen Torschuss zustande.

St. Pölten nach vorne ideenlos

Nach Wiederanpfiff brachte Prevljak den Ball nach einem cleveren Doppelpass mit Okugawa aus kurzer Distanz im Tor unter. Der Treffer war schön herausgespielt, wenngleich sich die St. Pöltner Hintermannschaft relativ leicht auseinandernehmen ließ. Kurz darauf hatten die Gastgeber Glück, dass die Salzburg-Leihgabe nicht gleich im Doppelpack zuschlug. Ein Schuss Prevljaks vom Sechzehner segelte nur knapp am Tor vorbei.

St. Pölten fand auch danach kein probates Mittel im Vorwärtsgang. Ein Versuch von Kapitän Dominik Hofbauer (59.) aus rund 20 Metern zog am Gehäuse vorbei. Auf der Gegenseite machte es Prevljak besser, der nach Flanke von rechts und Kopfball von Pink den Ball wieder aus wenigen Metern über die Linie drückte. Jano (70.) verfehlte aus der Distanz das 3:0, das schließlich "Joker" Höller machte: Nach einem energischen Antritt spitzelte er die Kugel an Dmitrovic vorbei.

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