Rapid - Altach: 3:0

Hofmann schießt Rapid zu erlösendem Sieg

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Neo-Coach holt mit Rapid ersten Liga-Sieg in diesem Jahr.

Trainereffekt bei Fußball-Rekordmeister Rapid: Goran Djuricin hat sich bei seiner Premiere als Chef auf der Bank der Hütteldorfer über einen 3:0-(2:0)-Sieg gegen Altach freuen dürfen. Die Wiener beendeten damit im Spiel eins nach der erfolglosen Ära von Damir Canadi ihre Serie von neun sieglosen Partien hintereinander und verschafften sich im Bundesliga-Abstiegskampf Luft.

Der Vorsprung auf Schlusslicht Ried konnte nach 29 Runden auf acht Punkte ausgebaut werden, zugleich glückte der Vorstoß auf Rang sechs. Hauptverantwortlich für den ersten Liga-Sieg seit einem 3:1 gegen Ried am 11. Dezember 2016 war Kapitän Steffen Hofmann mit einem Doppelpack (9., 29./Elfmeter). Es waren die ersten beiden Ligasaisontore für den 36-jährigen Mittelfeldspieler, der nun bei 127 Pflichtspieltreffern hält. Mit 521 Partien fehlen ihm jetzt nur noch sechs Einsätze auf Rekordspieler Peter Schöttel (527). Mindestens acht Pflichtspiele haben die Wiener, für die auch Philipp Malicsek (91.) traf, diese Saison noch vor sich.

Altach muss um Europacup zittern
Altach ist im ÖFB-Cup nicht mehr dabei, hat daher nur noch sieben Spiele in der Liga. Da geht es für die Vorarlberger um einen Europacupplatz. Mit dem vierten sieglosen Spiel in Folge ohne Torerfolg gab es dabei den nächsten Rückschlag. Sturm Graz verdrängte die Truppe von Trainer Martin Scherb auf Rang drei. Am Sonntag könnte auch noch die Wiener Austria vorbeiziehen.

Djuricin vollzog einen Systemwechsel, kehrte zum unter Canadi-Vorgänger Mike Büskens praktizierten 4-2-3-1-System zurück. Mit der Hereinnahme von Hofmann für Christoph Schößwendter gab es nur eine Änderung gegenüber dem blamablen 0:3 in Ried vergangene Woche. Die Aufstellung war dadurch offensiver als sonst. Und mit Hofmann hatte der 42-Jährige ein gutes Händchen. Altach-Goalie Andreas Lukse konnte einen Auer-Abschluss noch parieren, nach Zuspiel von Mario Pavelic verwertete Hofmann aber souverän zur frühen Führung (9.). Der Routinier traf in der Liga zum ersten Mal seit dem 3:0 im Derby gegen die Austria am 14. Februar 2016.

Hofmann-Doppelpack
Vier Minuten später wurde ein direktes Hofmann-Freistoßtor wegen Abseits von Christopher Dibon, der Lukse irritierte, zurecht aberkannt. Auf ein spielerisches Feuerwerk der Hausherren wartete man trotz des Traumstarts vergebens. Man merkte den Kickern zwar an, dass sie mit dem alten System deutlich besser zurechtkamen als mit der Dreierkette, die Verunsicherung war aber weiter spürbar. Dafür passte am Samstag die Effizienz. Jan Zwischenbrugger brachte Joelinton mit einer ungestümen Attacke im Strafraum zu Fall, den verhängten Elfmeter verwandelte Hofmann trocken zum 2:0 (29.).

Die ebenfalls mit einer Viererkette angetretenen Altacher hielten das Geschehen offen, kamen aber nur einmal kurz vor der Pause einem Treffer nahe: Nicolas Ngamaleu scheiterte dabei an Tobias Knoflach (44.). An der Charakteristik des Spiels änderte sich auch in der Folge wenig. Die Vorarlberger waren gezwungen, mehr für die Offensive zu machen, es blieb aber bei erfolglosen Bemühungen.

Rapid war vor 20.200 Zuschauern im Allianz Stadion auch ohne dem nach einer Stunde ausgewechselten Hofmann dem dritten Treffer näher. Lukse war bei einem Schuss von Thomas Murg (63.) und einem Kvilitaia-Kopfball (84.) auf dem Posten. Tor Nummer drei fiel aber noch durch "Joker" Malicsek in der Nachspielzeit. Der doch verdiente Erfolg war vor allem auch für Co-Trainer Martin Bernhard ein besonderer, hatte er doch von Juni 2013 bis November 2016 als Assistent von Canadi bei Altach gearbeitet.
 

Die restlichen Partien des Spieltags:

WAC - Salzburg: 0:2
Admira - St. Pölten: 2:0
Sturm - Ried: 1:0

Lesen Sie auf Seite 2: Knasmüllner-Gala bei Admira-Sieg

Im vierten Niederösterreicher-Duell der laufenden Fußball-Bundesligasaison hat Admira Wacker gegen SKN St. Pölten den ersten Sieg gefeiert. Die Südstädter bezwangen am Samstag den Aufsteiger dank eines Doppelpacks von Christoph Knasmüllner (61., 73.) mit 2:0 (0:0) und festigten Rang fünf. St. Pölten hat im Kampf um den Klassenerhalt weiter fünf Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Ried.

Admira-Trainer Damir Buric musste auf fünf Stammspieler verzichten, ab der 8. Minute zudem auch auf Ione Cabrera, der sich bei seinem Comeback früh verletzte. Aber auch so war die drittbeste Frühjahrself die spielbestimmende Mannschaft. Christoph Monschein vergab zwei gute Möglichkeiten auf eine frühe Führung (4., 14.), St. Pölten kam erst ab der 20. Minute zu Abschlüssen, aber ohne Erfolg.

KnasmüllIner spielt groß auf
der zweiten Hälfte gestalteten die Gäste aus der Landeshauptstadt die Partie zunächst ausgeglichener und hatten durch Cheikhou Dieng (56.) die erste Chance. Nach gut einer Stunde schlug die Admira aber zu. Knasmüllner zog aus rund 25 Metern ab und traf genau ins Eck. Zwölf Minuten später war der Spielmacher wieder zur Stelle, als die halbe St. Pöltener Mannschaft bei einem Freistoß schlief: Knasmüllner spielt einen Freistoß zu Manuel Maranda, dessen weiter Pass wird leicht abgefälscht und landet vor den Beinen des nach vor gesprinteten Knasmüllner, der den zögernden Torhüter Christoph Riegler bezwingt.

Admira hatte danach die Partie sicher im Griff, Srdan Spiridonovic traf nur die Stange (76.). Auf der Gegenseite hätte der eingewechselte Lukas Thürauer die Partie noch einmal spannend machen können (82.).

Letztlich prolongierten die Admiraner ihre stolze Heimserie gegen Gästemannschaften aus der Landeshauptstadt. Sowohl gegen den SKN als auch gegen den Vorgängerclub VSE St. Pölten haben die Südstädter zu Hause kein Spiel in einer der zwei obersten Spielklassen verloren. Auch die Bilanz von Damir Buric kann sich sehen lassen. Unter dem Kroaten hält die Admira nach zehn Liga-Spielen bei vier Siegen, fünf Remis und nur einer Niederlage.

Lesen Sie auf Seite 3: Sturm gewinnt hitziges Spiel gegen Ried


Sturm Graz hat sich in der Fußball-Bundesliga auf den zweiten Platz vorgekämpft. Die Steirer gewannen am Karsamstag das Heimspiel gegen die SV Ried mit 1:0 (0:0). Der eingewechselte Philipp Zulechner traf erst in der 88. Minute mit seinem ersten Treffer für Sturm entscheidend. Beide Mannschaft beendeten die Partie nur zu zehnt. Ried bleibt weiter vier Zähler hinter Mattersburg Liga-Schlusslicht.

In einer hitzigen zweiten Spielhälfte spielte Sturm nach einer Roten Karte für Rieds Thomas Reifeltshammer (57.) lange in Überzahl, ehe auch Charalampos Lykogiannis mit Gelb-Rot (83.) vom Feld musste. Als vieles auf ein Remis hindeutete, schlug Zulechner noch zu. Der Stürmer erkämpfte sich den Ball an der Strafraumgrenze und traf im Fallen. Ried musste trotz starker Leistung in der ersten Spielhälfte zum zehnten Mal in Folge ohne Punkt nach Hause fahren.

Starker Sturm-Beginn
Sturm begann vor knapp 8.500 Zuschauern im Eiltempo, Deni Alar visierte schon nach neun Sekunden das Kreuzeck an. Nach einem Abschluss des 15-fachen Saisontorschützen lag der Ball in der 9. Minute auch im Netz, Alar stand zuvor aber knapp im Abseits. Zwei Szenen, die die erste Spielhälfte aber nicht wiedergaben. Die erneut ohne den angeschlagenen Kapitän Thomas Gebauer eingelaufenen Rieder waren die gefährlichere Elf.

Die von Trainer Lassaad Chabbi wieder mit offensiver Grundhaltung aufs Feld geschickten Oberösterreicher agierten in den Zweikämpfen präsenter und mit klareren Aktionen nach vorne. Vor allem die rechte Seiten mit Florian Hart und Patrick Möschl bereitete den Grazern Probleme. Möschl konnte zunächst zweimal in letzter Sekunde am Abschluss gehindert werden, dann entschärfte Sturm-Torhüter Christian Gratzei einen Flachschuss des Flügelspielers (19.).

Eine Aktion, in der sich Peter Zulj gegen drei Steirer durchsetzte, Gratzei den Querpass aber abfing, war sinnbildlich für den Charakter der Partie. Erst kurz vor dem Pausenpfiff wagte Simon Piesinger einen Antritt, verfehlte das Tor aus aussichtsreicher Position aber knapp (41.). Zur Pause war Ried in allen relevanten Statistiken voran.

Harte Partie in 2. Halbzeit
Die zuvor äußerst fair verlaufene Partie wurde nach Seitenwechsel härter, was schließlich im Platzverweis für Reifeltshammer gipfelte. Der Innenverteidiger attackierte Marc Andre Schmerböck zu ungestüm mit dem Knie in Gesichtshöhe, Referee Harald Lechner zückte Rot.

Unterhaltsam blieb es, Zulj hämmerte den Ball nach einem Freistoß aus Ferndistanz an die Latte (59.). Auf der Gegenseite hatte Ried Glück, die Partie nicht zu neunt fortsetzen zu müssen. Hart setzte als letzter Mann zum Tackling gegen Baris Atik an, traf dabei aber nur den Sturm-Profi (67.).

Für die Elf von Franco Foda machte sich ihre numerische Überlegenheit immer deutlicher bemerkbar. Atik fand die Riesenchance auf Sturms Führung vor, scheiterte alleine vor Reuf Durakovic an Gebauers starkem Ersatzmann (76.). Hitzig ging es bis zum Schlusspfiff weiter, Lykogiannis sah nach einem Foul an Möschl Gelb-Rot. Sturm belohnte sich schließlich für eine Leistungssteigerung in der zweiten Spielhälfte durch Zulechner. Die "Blackys" haben damit alle zwölf Zähler im Frühjahr zu Hause geholt.

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