Ultras-Kuschelkurs?

Rapid reagiert scharf auf Müller-Vorwürfe

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Rapid reagierte mit einer Aussendung auf die Vorwürfe von Andreas Müller.

Der SK Rapid hat die Aussagen des ehemaligen Sport-Geschäftsführers Andreas Müller über den Einfluss der Fan-Gruppierung "Ultras" beim Verein am Montag entschieden zurückgewiesen. Keine Fangruppe sei in irgendeiner Form bei den Personalentscheidungen der vergangenen Monate mitentscheidend gewesen, betonte Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek in einer Aussendung.

"Rapid ist ein Verein, der auf den Dialog mit seinen Mitgliedern, Fans, aber auch Sponsoren und Partnern setzt. Dies heißt aber nicht, dass dabei relevante Personalien gemeinsam entschieden würden", erklärte Peschek. Müller hatte dem Klub am Sonntag in der "Sky"-Sendung "Talk und Tore" auch vorgeworfen, dass seine Beurlaubung im November auf Druck aus dem "Ultras"-Lager erfolgt war.

Peschek widerspricht Müller entschieden
Dass dies der einzige Grund für die Beurlaubung gewesen sei, bezeichnete Peschek als "definitiv falsch". Stattdessen begründete der Rapid-Geschäftsführer den Schritt auch mit der damaligen sportlichen Situation und mit dem Budget für die Kaderkosten, das nach dem Trainerwechsel von Zoran Barisic zu Mike Büskens im Juni 2016 "massiv überschritten" worden sei. Peschek lastete Müller an, die beschlossene Kaderreduktion nicht umgesetzt zu haben.

Dass Müller vor der Büskens-Bestellung gegenüber Präsident Michael Krammer einmal Franco Foda als möglichen Trainerkandidaten genannt hatte, bestätigte Peschek. Dies sei allerdings "ohne jegliche Aufbereitung einer Entscheidungsgrundlage" schon Monate vor Saisonende passiert. Krammer habe geantwortet, dass er sich den Sturm-Coach "spontan schwer bei Rapid vorstellen könnte". De facto habe Müller dann mit Büskens nur einen Nachfolge-Kandidaten für Barisic präsentiert.

Angesichts eines drohenden Kampfes um den Klassenerhalt und des bevorstehenden Cup-Halbfinales am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF eins) gegen den LASK hofft Rapid, die Turbulenzen demnächst hinter sich lassen zu können. "Wir wissen, dass wir derzeit in einer sportlich sehr unzufriedenstellenden Situation sind, und in einer solchen Phase gilt es eigentlich, alle Kräfte zu bündeln", sagte Peschek. Zu den Müller-Vorwürfen will sich der Klub daher nicht weiter äußern.

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