Gerüchte

Dortmund: Ist Stöger nur Platzhalter?

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Nach dem Stöger-Beben wird munter über die Hintergründe spekuliert.

Einen Tag nach der spektakulären Verpflichtung hat Peter Stöger seine heikle Mission in Angriff genommen. Er muss Borussia Dortmund nach acht Liga-Spielen ohne Sieg am Dienstagabend (20.30 Uhr) beim FSV Mainz 05 seine erste Bewährungsprobe als Nachfolger von Peter Bosz bestehen.

Dem beim 1. FC Köln beurlaubten Stöger bleibt nach nur einer Woche Arbeitslosigkeit kaum Zeit, der zuletzt verunsicherten Mannschaft neues Leben einzuhauchen. "Jetzt gilt es, schnell die Trendwende zu schaffen", betonte Sportdirektor Michael Zorc. "Wir haben ja schon am Dienstag das nächste Spiel."

Stöger ist als Psychologe gefragt, muss den Profis das verlorene Selbstbewusstsein zurückgeben. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vertraut auf die "empathischen Fähigkeiten" Stögers. Der Trainer habe gezeigt, "dass er ein Team zusammenfügen kann, wenn Risse da sind".

Trotz der miserablen Bilanz von nur drei Punkten in 14 Saisonspielen mit Köln trauen die BVB-Bosse Stöger zu, die schwarz-gelbe Star-Truppe auf Kurs zu bringen. "Er hat in Köln über vier Jahre hervorragende Arbeit geleistet, die Mannschaft stetig entwickelt", lobte Zorc. "Seine Mannschaft hat große Stabilität ausgezeichnet, das ist das, was bei uns im Moment fehlt. Diese Stabilität erhoffen wir uns von Peter", erläuterte Zorc.

"Wäre auch für 14 Tage gekommen"

Kaum da, gibt es aber auch schon Unruhe um Stöger: Weil die BVB-Verantwortlichen mit dem Wiener zunächst bis Saisonende planen, müssen sie mit Spekulationen um dessen Nachfolge im kommenden Sommer leben. Laut Bild-Zeitung sollen sich die Borussen bereits mit Hoffenheims Julian Nagelsmann einig sein.

Der umworbene 30-Jährige kann darüber nur schmunzeln. "Das sind immer lustige Fragen", sagte Nagelsmann nach dem 0:2 in Hannover. "Es ändert sich nicht alle zwei Tage." Er könne sich auch ein Klebeband auf die Stirn kleben, auf dem stehe: "Kein Kontakt."

Ist Stöger womöglich nur ein Platzhalter? Er sieht all die Spekulationen gelassen: "Ich brauche keinen Rentenvertrag und habe überhaupt kein Problem damit, jetzt mal ein halbes Jahr hier zu arbeiten. Wenn es nur 14 Tage gewesen wären, hätte ich es auch gemacht."

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