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Fix: Kovac wird neuer Bayern-Trainer

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Der Kroate, der derzeit in Frankfurt arbeitet, erhält einen Dreijahres-Vertrag.

Die monatelange Trainersuche des FC Bayern München ist beendet: Niko Kovac von Eintracht Frankfurt wird im Sommer als Nachfolger von Jupp Heynckes zum deutschen Fußball-Meister wechseln. Die Verantwortlichen hätten sich am Vortag mit dem 46-jährigen Kroaten getroffen und auf einen Dreijahresvertrag geeinigt, bestätigte Sportdirektor Hasan Salihamidzic am Freitag.

"Niko war Spieler bei Bayern, er kennt die handelnden Personen sowie die Strukturen und die DNA des Clubs sehr gut. Wir sind überzeugt, dass er der richtige Trainer für die Zukunft des FC Bayern ist", sagte Salihamidzic.

"Bild" und "Sport Bild" hatten am Donnerstagabend als Erste über diesen Wechsel berichtet, der "Kicker" vermeldete kurz darauf ein entscheidendes Detail: Kovac' bis 2019 laufender Vertrag in Frankfurt enthält eine Ausstiegsklausel, die ihm gegen Zahlung einer Ablösesumme von 2,2 Millionen Euro einen sofortigen Wechsel zum FC Bayern oder einem anderen europäischen Spitzenclubs ermöglicht. Salihamidzic bestätigte diese Klausel. Deshalb ist der frühere Salzburg-Cotrainer Kovac im Gegensatz zu anderen Kandidaten wie Ralph Hasenhüttl von RB Leipzig oder Jürgen Klopp vom FC Liverpool zur neuen Saison verfügbar.

Wer wird Co-Trainer?

Zu verhandeln sind jetzt nur noch letzte Vertragsdetails und die Besetzung der Co-Trainer-Posten. Den Medienberichten zufolge wird Kovac seinen Bruder Robert auf jeden Fall von Frankfurt nach München mitnehmen. Gesucht wird dann noch ein erfahrener Assistent, der entweder wie aktuell schon bei der Eintracht Armin Reutershahn heißen oder der enge Heynckes-Vertraute Peter Hermann bleiben könnte.

Kovac galt nie als 1A-Lösung der Bayern, wohl aber als Kandidat, auf den sich Präsident Uli Hoeneß, Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Sportdirektor Salihamidzic gemeinsam einigen konnten. Denn für Kovac spricht etwas, das bereits beim überraschenden Verlauf der Sportdirektoren-Suche eine entscheidende Rolle spielte: Sein Stallgeruch als früherer Bayern-Spieler in den Jahren 2001 bis 2003. Seitdem ist Kovac auch gut mit Salihamidzic befreundet. Im Gegensatz zu Hasenhüttl oder Julian Nagelsmann von 1899 Hoffenheim bringt er auch internationale Erfahrung mit nach München: Denn Kovac war bei der WM 2014 Trainer der kroatischen Nationalmannschaft.

Am meisten hat er sich aber durch seine erfolgreiche Arbeit in Frankfurt für den mit Abstand wichtigsten und herausforderndsten Trainerposten der deutschen Bundesliga empfohlen. Als Kovac die Eintracht am 8. März 2016 übernahm, stand sie noch kurz vor dem Abstieg. Vor dem Spiel beim direkten Konkurrenten Bayer Leverkusen am Samstag ist sie aber nur zwei Jahre später ein ernsthafter Champions-League-Kandidat, der in der nächsten Woche zum zweiten Mal nacheinander das Finale des DFB-Pokals erreichen könnte.

Frankfurt geschockt von Weggang

Die Eintracht trifft sein Weggang auch "wie ein Keulenschlag", wie die "Frankfurter Rundschau" am Freitag schrieb. Kovac hat diesen Verein wie auch seine Mannschaft seit zwei Jahren fest im Griff. Im Wissen um seine Ausstiegsklausel stellt sich die Eintracht aber schon länger auf einen Weggang ihres Erfolgstrainers ein. Als mögliche Nachfolger brachte die "Bild"-Zeitung am Freitag bereits Markus Weinzierl, Roger Schmidt und David Wagner ins Gespräch.

Kovac selbst muss in München aber auch gegen Vorbehalte anarbeiten. Er hat in seiner Trainerkarriere noch kein Champions-League-Spiel bestritten und auch keinen Titel gewonnen. Zudem ist bekannt, dass die Bayern zunächst unbedingt den 72 Jahre alten Heynckes zum Weitermachen überreden wollten und dann vor drei Wochen auch eine Absage von Thomas Tuchel kassierten. Dennoch sagte Salihamidzic: "Niko Kovac ist der perfekte Trainer für uns. Er arbeitet sehr akribisch und sehr fleißig. Das ist das, was wir brauchen."

Um 15.00 Uhr findet eine Pressekonferenz von Eintracht Frankfurt mit Kovac und Sportvorstand Fredi Bobic statt.

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