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'Geißböcke' stecken im Abstiegskampf fest. Erneut gibt's Video-Ärger.

Angesichts der fünften Niederlage im fünften Saisonspiel steckt der 1. FC Köln tief in der Krise. Nach dem 0:1 gegen Eintracht Frankfurt am Mittwoch und dem zweitschlechtesten Saisonstart der gesamten Liga-Historie schwankt die Stimmung zwischen Entsetzen, Frust, Wut und Ratlosigkeit.

"Wir werden mindestens bis zum Winter da unten drinstecken. Selbst wenn wir eine Serie starten würden", stellte Trainer Peter Stöger unmissverständlich klar. Er wirkte ungewohnt aufgekratzt und nachdenklich. "Ich bin mental robust, obwohl ich nicht so aussehe. Aber davon, ruhig oder entspannt zu sein, bin ich derzeit weit entfernt", gestand der Österreicher, dessen Truppe neuerlich klar benachteiligt worden war.

Drei Tage nach dem 0:5 bei Borussia Dortmund haderten die Kölner erneut mit den Video-Schiedsrichtern. Nach dem letztlich entscheidenden Elfmeter zum 1:0 durch Sebastien Haller (21.) habe der gefoulte Mijat Gacinovic "selbst gesagt, dass es kein Foul war. Er meinte: Jetzt kommt der Videobeweis und dann gibt es Eckball", berichtete Kölns Leonardo Bittencourt. Ein Irrtum.

Wieder Video-Ärger für Köln

Auf der anderen Seite wurde Bittencourt selbst zwölf Minuten später im Frankfurter Strafraum klar gefoult, doch Bundesliga-Debütant Martin Petersen nahm nicht einmal Rücksprache bei Video-Assistent Stark. Und der frühere FIFA-Schiedsrichter sah auch keinen Grund, einzugreifen. "Unfassbar", nannte das Köln-Goalie Timo Horn. Und der Kölner Kapitän Matthias Lehmann meinte mit bitterer Ironie: "Vielleicht war der Kollege da mal kurz nicht vor dem Bildschirm."

Stöger, bisher ein Kind des Erfolgs, hilft das alles nichts, der Abstiegskampf wird wohl zum Thema. "Man muss sich mit der Thematik beschäftigen", so Stöger: "Wir müssen es irgendwann in die richtigen Bahnen lenken. Das wird schwierig. Schwierig und interessant. Aber ich bin guter Hoffnung."

Er wolle aber "nichts Grundlegendes ändern, weil ich sonst meine Glaubwürdigkeit verlieren würde". Die null Punkte und 1:13 Tore nach fünf Spielen wurden in der Bundesliga-Historie nur einmal unterboten: Vom Karlsruher SC gleich in der ersten Spielzeit 1963/64 (0 Punkte, 2:17 Tore). Sportchef Jörg Schmadtke gab derweil die Devise für die harten nächsten Wochen aus: "Ritterrüstung anziehen, Kopf runter und durch!"

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