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RB-Sportdirektor Rangnick kritisiert Dortmund.

Vor allem in Dortmund ist das Projekt RB Leipzig höchst unbeliebt. Sowohl Verantwortliche des BVB, als auch die Fans kritisieren die Bullen vehement. RB-Sportdirektor Ralf Rangnick hat in der Sendung Doppelpass jetzt zum Gegenschlag ausgeholt.

Vor allem das Verhalten der BVB-Fans beim Spiel gegen RB stößt dem Chefbullen sauer auf. Anfang Februar war es zu massiven Anfeindungen gegen Leipzig gekommen, vor dem Stadion wurden Gäste-Fans attackiert. Rangnick hält dem BVB und sogenannten Traditionsvereinen den Spiegel vor die Nase: "Vor der Partie bei Borussia Dortmund saß ich eine Stunde vor Anpfiff in der Kabine und hatte mal Zeit mir dieses Büchlein anzusehen. Denn das Stadionheft in Dortmund ist kein Heft, das ist ein Buch. Das hat 120 Seiten. Und ich habe festgestellt, dass von den 120 Seiten 55 Seiten Werbung waren. Die letzten 29 waren nur Werbung. Und dann habe ich noch festgestellt, als ich vorne drauf geschaut habe, dass sie dieses Büchlein für zwei Euro verkaufen. Ja klar, es ist eine Aktiengesellschaft!"

Leipzigs Sportdirektor weiter: "Für mich ist Borussia Dortmund eigentlich das Vorzeigebeispiel und auch ein Vorbild, wie man sowas optimal performt. Einen Verein, eine solche Marke. Aber dann so zu tun, als würden wir etwas furchtbar Ekliges machen, das etwas anderes ist als die anderen Vereine - da komme ich nicht mehr mit!"

Rangnick kann vielfach die Kritik am Model Red Bull nicht nachvollziehen. Die 50+1-Regel, nach der es Investoren nicht erlaubt ist, die Stimmenmehrheit in den Vereinen zu übernehmen, existiert für Rangnick ohnehin nicht mehr. "Die 50+1 gibt es doch de facto schon gar nicht mehr. Beispiele: VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen, Hoffenheim, wir, Hannover 96."

Vor allem zu Zweitligist 1860 München, bei dem der jordanische Investor Hasan Ismaik für Chaos sorgt, hat Rangnick eine klare Meinung: "Nehmen wir jetzt mal 1860 München. Also, ich meine: Die Zustände, die da jetzt herrschen, die finde ich ja selbst bei Leeds United in England nicht. Und da ist wirklich jemand am Ruder, wo die Fans jeden Tag das Kreuz machen. Fragen sie mal den Leeds-United-Fan, wie es ihm damit geht! Aber wir sind mit Sechzig ja nicht weit entfernt."

Zur Erinnerung: Leeds United wurde 2014 vom umstrittenen italienischen Geschäftsmann Massimo Cellino gekauft, ein Großteil der Fans steht aber nicht hinter ihm.

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