Die große Bilanz

Schößwendter: Rapid hat Fehler gemacht

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Christoph Schößwendter zieht über seine Zeit bei Rapid Bilanz.

Nicht einmal zwei Wochen ist es her, dass Christoph Schößwendter von Rapid zu Union Berlin wechselte. Ein durchaus überraschender Wechsel, hatte "Schössi" doch eine Saison mit wenigen Einsätzen hinter sich. Büskens-Nachfolger Damir Canadi setzte nicht mehr auf den 28-Jährigen. Der mittlerweile bereits legendäre Ausspruch "Schössi, du kannst nicht kicken" soll in diesem Zusammenhang gefallen sein.

Was ist dran an der Geschichte? Schößwendter im Interview mit Laola1: "Eines muss ich klarstellen: Diese Aussage wurde so nicht getätigt. Es gab aber schon ein paar Situationen, wo ich gemerkt habe, dass er nicht viel von mir hält. Die Auswechslung in Ried war die Krönung. Ich finde, so geht man mit keinem Spieler um. Es stand 0:0, obwohl es kein gutes Spiel war, war es nicht katastrophal. Man hätte nicht so handeln müssen."

Rapid hat Fehler gemacht
Sowohl Millionen-Neuzugang Traustason als auch Schößwendter wurden erst vor einem Jahr geholt. Beide sind jetzt weg. Was stimmt nicht mit Rapids Transferpolitik? "Der Verein hat gewisse Fehler gemacht, auch auf meiner Position. Man hat es verabsäumt, einen Spieler abzugeben, so stand man mit vier bis fünf starken Innenverteidigern da. Vor meiner Unterschrift war ständig davon die Rede, dass ich absoluter Wunschspieler bin und noch ein Spieler auf meiner Position den Klub verlassen würde. Das wurde nicht durchgezogen, die heutigen Verantwortlichen haben damit aber nichts zu tun," so der Innenverteidiger.

Der Saisonbeginn lief sowohl für Rapid als auch für Schößwendter eigentlich sehr gut. Dann blieben die Ergebnisse aus und Büskens und Müller mussten gehen. "Bei der Entlassung von Mike Büskens und Andreas Müller waren wir fünf Punkte hinter RB Salzburg, in der Europa League noch dabei. Es war überraschend, wie schnell es dann gegangen ist," sagt Schößwendter.

Mit Canadi als neuem Coach ging dann gar nichts mehr. "Ab dem Trainer-Wechsel ist es nicht mehr gelaufen. Ich habe absolut keine Rolle mehr gespielt und das auch zu spüren bekommen. Das Hauptproblem war, dass ich keine faire Chance erhalten habe. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich kein überheblicher Spieler bin. Ich würde nie sagen, dass ich spielen muss, wenn andere besser oder gut in Form sind. Ich kann das akzeptieren und stelle mich in den Dienst der Mannschaft. Die Ergebnisse haben aber nicht gerade dafür gesprochen, das so stur durchzuziehen. Das hat mich schon etwas gestört", erinnert sich der Union-Legionär.

Die große Frage: Warum passte die Chemie mit dem Trainer so überhaupt nicht? Das kann auch der Ex-Rapidler nicht beantworten: "Ich habe mir viele Gedanken über die möglichen Gründe gemacht, weiß es bis heute aber nicht. Von den ersten Tagen an habe ich gemerkt, dass nicht mit mir geplant wird. Ich habe es zu Beginn akzeptiert und weiter Gas gegeben. Als ich im Winter und zu Beginn des Frühjahrs gemerkt habe, dass sich an der Situation nichts ändert, habe ich schon erkannt, dass es nicht nur an der sportlichen Leistung liegen konnte. Es hat sicherlich andere Gründe gegeben, die kenne ich aber bis heute nicht."

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