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Canadi: Rapid-Modell klappt in Griechenland

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Ex-Rapid-Coach Damir Canadi erlebt in Griechenland einen ungeahnten Höhenflug.

Vom Buhmann in Wien zum Helden in Athen! Im Fußball kann es schnell gehen - sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Ex-Rapid-Coach Damir Canadi kennt das nur zu gut. Der 47-Jährige wurde als Rapid-Retter geholt, doch stattdessen spitzte sich die Krise weiter zu. Die Beziehung zwischen Canadi und seinem Team galt alles andere als friktionsfrei. Die Berichterstattung der Medien erlebte der Wiener als üble Nachrede: "Die Berichterstattung, vor allem wie ich als Mensch dargestellt wurde, war unter der Gürtellinie. Das hat wehgetan," erzählt Canadi im Interview mit Laola1.

Derzeit ist Canadi mit Atromitos Athen sensationeller Tabellenführer in Griechenland, ist ungeschlagen und hat sogar die Großklubs AEK und Olympiakos besiegt. Die Fans besingen den Trainer in Sprechchören. "Es wurde hier noch nie ein Trainer besungen. Ich war sehr überrascht und konnte mit der Situation gar nicht richtig umgehen und war überfordert. Aber natürlich ist es eine Bestätigung, jeder freut sich über positives Feedback. Dann weiß man, dass man am richtigen Weg ist", freut sich Canadi.

Aber macht Canadi jetzt irgendetwas anders? Nein, sagt er: "Ich arbeite mit denselben Methoden, das hat bei acht Mannschaften sehr gut funktioniert. Ich bewege auf mentaler Ebene in der Gruppenführung extrem viel. Es geht nicht nur ums Taktische, sondern um Vertrauen, Ehrlichkeit und Offenheit. Ich habe mich nie anders charakterisiert und arbeite mit demselben Modell wie Rapid. Aber wenn etwas nicht passt und ich erkenne eine Komfortzone oder Zufriedenheit in einem Team, ist es meine Aufgabe als Trainer, das anzusprechen. Auch wenn dann ein paar beleidigt sind."

Und warum läuft es jetzt bei Rapid? "Für Erklärungen bin ich jetzt einfach zu weit entfernt, aber man sollte vielleicht einmal hinterfragen, warum es bei Rapid nicht funktioniert hat. Es klappt ja erst richtig gut, seit die vier Neuzugänge da sind, mit Schobesberger und Ljubicic sogar sechs. Davor stand der Klub auf Platz acht."

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