Große Unruhe

Barca-Boss liefert sich Schlammschlacht mit Neymar

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Klub-Präsident Bartomeu in Kritik - Dembele im Derby vor erstem Auftritt.

Der FC Barcelona kommt dieser Tage nicht zur Ruhe. Trotz geglücktem Saisonstart häuft sich Kritik an der Klubspitze der Katalanen. Neben wochenlangem Transfertheater sorgen die noch nicht abgeschlossenen Vertragsverlängerungen von Lionel Messi und Andres Iniesta für Unmut bei den Fans. Ex-Star Neymar stichelt außerdem aus Paris gegen Vereinsboss Josep Maria Bartomeu.

Trainer Ernesto Valverde bemühte sich, vor dem Aufeinandertreffen mit einem Ex-Klub das Sportliche in den Vordergrund zu rücken. Am Samstag gastiert Stadtrivale Espanyol im Camp Nou. Barca peilte den dritten Sieg im dritten Saisonspiel in der Primera Division an. Dabei mithelfen soll Ousmane Dembélé, der als Neymar-Nachfolger in langwierigen Verhandlungen um vorerst 105 Millionen Euro von Borussia Dortmund losgeeist wurde.

Große Fußstapfen für Dembélé
Der 20-jährige Franzose scheut den Vergleich mit Neymar: "Ich bin nicht hier, um ihn zu ersetzen." Die Hoffnungen in ihn sind dennoch groß. Bei Barcelona erhielt er die Nummer 11 des Brasilianers, Bartomeu appellierte aber, mit dem Jungstar Geduld zu haben. "Es ist eine Möglichkeit, mit dem Dreizack abzuschließen und mehr auf ein kollektives Spiel zu setzen", sagte er mit Verweis auf das Ende des Dreier-Sturms Messi-Suarez-Neymar.

Dembélé soll an der Seite von Messi und Suarez die in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllen. "Ich bin hierhergekommen, um besser zu werden und Titel mit meinen Mitspielern zu gewinnen", betonte der Flügelspieler, der erst seit zwei Jahren im Profigeschäft tätig ist. Sein Aufstieg von Rennes über Dortmund nach Barcelona war steil. Nach Spanien kam er jedoch mit Trainingsrückstand.

Ein guter Einstand könnte vergessen machen, dass Barcelona den Transfer von Wunschspieler Philippe Coutinho von Liverpool nicht realisieren konnte. Dass Bartomeu nachträglich in der katalanischen Sportpresse fehlendes Vertrauen in die Worte von Neymar und dessen Vater monierte, sorgte indes bei Brasiliens Superstar für eine Replik. "Dieser Präsident ist ein Witz", schrieb Neymar - und sprach einigen Barca-Fans aus der Seele.

Was macht Iniesta?
Diese warten auch sehnsüchtig auf die endgültige Fixierung der Verlängerung mit Messi bis 2021. Der Argentinier ist wie Iniesta laut derzeitigem Stand im kommenden Sommer ablösefrei zu haben. Bartomeu beruhigte diese Woche: Messis Vater habe alles bereits unterschrieben. Auch Iniesta würde gehalten werden: "Es gibt die Idee eines unbefristeten Vertrages, der sich automatisch Jahr für Jahr verlängert, bis er aufhören oder sich verändern will."

Auf dem grünen Rasen soll das Derby gegen Espanyol kein weiteres Problemfeld schaffen. Die vergangenen acht Liga-Duelle im Camp Nou gingen stets an die Blauroten, zuletzt mit 4:0, 5:1 und 5:0 deutlich. Valverde spielte und coachte einst erfolgreich für Espanyol. Sein ehemaliger Arbeitgeber rechnete sich trotz schlechter Bilanz etwas aus. "Derzeit reden alle darüber, was abseits des Spielfelds bei Barcelona passiert. Wir hoffen, dass wir daraus einen Vorteil ziehen können", sagte Mittelfeldspieler Victor Sanchez.

Bereits vor dem Abendspiel könnte Real Madrid den Ausrutscher aus der vergangenen Runde (2:2 gegen Valencia) ein wenig ausbügeln. Im Bernabeu-Stadion ist ein Pflichtsieg gegen Levante fix eingeplant. Mit dabei ist wieder der zuletzt gesperrte Sergio Ramos. Cristiano Ronaldo sitzt hingegen Spiel vier seiner Fünf-Spiele-Sperre ab.

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