WM-Qualifikation

Das ist Kollers Team fürs Wales-Finale

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Teamchef nominiert Kader für richtungsweisende Partie gegen Bale & Co.

Für das österreichische Nationalteam geht es am 2. September auswärts in Cardiff um die letzte WM-Chance kämpfen? Drei Punkte müssen her - verlieren ist verboten. Am Montag gab Marcel Koller das Team für die so wichtigen WM-Qualifikationsspiele in Wales und daheim gegen Georgien (5. September).

Der in der Schweiz geborene Moritz Bauer steht erstmals im Kader. Er spielt aktuell für Rubin Kazan. Ebenso neu mit dabei: Noch-Rapidler Maximilian Wöber, der vor einem Wechsel zu Ajax Amsterdam steht. "Sie waren auch schon auf Abruf mit dabei. Beide sind in ihren Klubs sehr gut unterwegs", sagt Koller.

Der Teamchef hat einige Ausfälle zu beklagen. Neben den Langzeit-Verletzten Robert Almer, Andreas Lukse und Alessandro Schöpf fehlen Spielmacher Zlatko Junuzovic, der zu Hertha BSC Berlin gewechselte Valentino Lazaro oder Salzburgs Stefan Stangl im 23-Mann-Kader. Die Österreicher starten nächsten Montag in die Vorbereitung auf das Gastspiel in Cardiff. Das Spiel gegen Georgien steigt in Wien.

Das sind Kollers Sorgenkinder

Grundsätzlich bewertet er die Stimmung bei den Journalisten als "eher schlecht". Er selbst sei froh: "Nur fünf Spieler, die ich nominiert habe, bekamen am Wochenende keine Einsatzminuten. Sie haben Spielpraxis und sind, denke ich, frisch und hungrig. Wir freuen uns auf die nächste Aufgabe in Wales. Natürlich haben wir wenig Zeit für die Vorbereitung, aber die meisten wissen, wie wir spielen."

Dass es in Wales vielleicht schon um das rot-weiß-rote Schicksal geht, weiß Koller: "Es wäre gut, wenn wir dort gewinnen würden. Daran hat sich nicht viel geändert. Wir versuchen das Team immer auf Sieg einzustellen. Irland hat am Schluss leider noch den Ausgleich (Anm.: 1:1) erzielt. Grundsätzlich wollen wir das Spiel gewinnen."

Selbst wenn der Teamchef um Ruhe bemüht ist, gibt es durchaus Probleme: Stützen wie Julian Baumgartlinger, Aleksandar Dragovic (beide Bayer Leverkusen) oder Marko Arnautovic sind meilenweit entfernt von ihrer Topform. Am dramatischsten ist wohl die Situation bei ÖFB-Kapitän Baumgartlinger: Er spielt beim deutschen Bundesligisten keine Rolle mehr, soll sich sogar einen neuen Klub suchen.

Junuzovic fehlt - Sorge um Grillitsch

"Julian ist voll im Saft, hat aber natürlich nicht den Spielrhythmus. Wenn wir an die Ära Christian Fuchs zurückdenken, war es nicht anders: Er saß bei Schalke teilweise auf der Tribüne und hat trotzdem die Leistungen bei uns gebracht. Wir sind überzeugt von Baumgartlingers Qualitäten, deshalb ist er mit dabei. Die Spieler respektieren ihn. Er kann weiter mit breiter Brust vorneweg gehen", so Koller.

Mehr Sorgen bereitet Florian Grillitsch, der es bei Hoffenheim noch nicht in den Kader geschafft hat. "Er ist nach der Verletzung seit einer Woche im Mannschaftstraining und voller Tatendrang. Ich hoffe, dass er am Wochenende auf der Bank ist." Beim an einer Fußverletzung laborierenden Guido Burgstaller steht noch die genaue Diagnose aus. Der Schalke-Stürmer könnte rechtzeitig fit werden.

Zlatko Junuzovic hingegen musste wegen Achillessehnenprobleme definitiv absagen. "Es bringt nichts, wenn man einen Spieler fitspritzt. Wir hoffen, dass er beim nächsten Lehrgang wieder dabei ist", meinte Koller im Zusammenhang mit dem Legionär von Werder Bremen.

Koller beruhigt bei "Arnie"

"Arnie" macht bei Neo-Klub West Ham United eine schwere Zeit durch. Nach dem 0:4 zum Saisonstart gegen ManUnited kassierte er bei der 2:3-Pleite in Southampton die Rote Karte. Die Fans von West Ham sind stocksauer auf den Rekord-Neuzugang, für den 28 Millionen Euro an Stoke City überwiesen wurden. Koller selbst beruhigt: "Das kann im Eifer des Gefechts passieren." Einen Rückfall in alte, scheinbar abgelegte Verhaltensmuster

Auch Marc Janko legte einen Stotterstart bei Sparta Prag hin: In zwei Spielen kam der aktuell bester ÖFB-Angreifer gerade einmal auf 16 Einsatzminuten. Keine optimalen Voraussetzungen für Wales, wo wohl über das WM-Schicksal entscheiden wird

Kollers Truppe liegt wie Wales vier Runden vor Quali-Ende vier Punkte hinter Serbien und Irland. Angesichts der Ausgangslage ist der EURO-2016-Semifinalist ebenfalls dringend auf Punktezuwachs angewiesen. "Sie werden vor Heimpublikum versuchen zu gewinnen, aber wir haben schon gezeigt, dass wir auswärts bestehen können."

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