Shorttrack-Eklat

Mega-Skandal: Morddrohung nach Bronze

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Kanadierin Kim Boutin nahm jetzt ihre Social-Media-Accounts offline.

Die kanadische Shorttrackerin Kim Boutin ist bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang das Ziel wütender Attacken südkoreanischer Fans geworden. Hintergrund ist die Disqualifikation der Lokalmatadorin Choi Min-jeong im Short-Track-Finale über 500 Meter am Dienstag. Boutin wurde danach die Bronzemedaille zugesprochen.

Zahlreiche Fans hätten die sozialen Netzwerke genutzt, um ihrer Enttäuschung in Form von Beschimpfungen und sogar Morddrohungen Luft zu machen, berichteten südkoreanische Zeitungen und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch. Boutin habe ihre Twitter- und Facebook-Konten daraufhin geschlossen.

"Wir können das nicht kontrollieren", kommentierte IOC-Sprecher Mark Adams die Berichte. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) bitte alle, die Athleten zu respektieren. "Das ist eine Angelegenheit des Nationalen Olympischen Komitees für Kanada, um sicherzustellen, dass jeder vollständig geschützt ist." Das kanadische NOK leitete Untersuchungen ein. "Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mannschaftsmitglieder hat für uns oberste Priorität", hieß es.

Boutin profitierte von Bestrafung

Laut der Zeitung The Korea Herald gingen auf Boutins Instagram-Konto mindestens 10.000 Kommentare ein. Zahlreiche Südkoreaner hätten die Attacken ihrer Landsleute gegen Boutin kritisiert. In dem hektischen Finale hatte Arianna Fontana die erste Goldmedaille für Italien bei den Spielen geholt. Choi wurde wegen Behinderung zum Entsetzen des Publikums disqualifiziert. Sie war ursprünglich Zweite, Boutin zunächst nur Vierte gewesen.

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