Schröcksnadel

Erste Konsequenzen

Vergewaltigung: Jetzt greift ÖSV durch

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Der Ski-Verband reagiert auf die sexuellen Übergriffe in den 1970er-Jahren.

Österreichs Ski-Sport wird von einem Missbrauchs-Skandal erschüttert: Nach Nicola Werdenigg hat eine zweite ehemalige österreichische Skirennläuferin gegenüber der Tageszeitung Standard von sexuellen Übergriffen in den 70er-Jahren berichtet. "Wir waren ja Freiwild", sagte die Sportlerin, die anonym bleiben möchte.

Werdenigg hatte zuvor von "sonderbaren Dingen" berichtet, die im Weltcup-Team vorgefallen seien. Sie schockte mir ihrem Geständnis: "Als ich 16 Jahre alt war, haben mich zwei Männer unter Alkohol gesetzt, einer der beiden hat mich vergewaltigt." Es soll sich dabei um einen Teamkollegen gehandelt haben.

 

Video zum Thema: Fellner! Live: Vergewaltigungsvorwürfe gegen ÖSV

 

Wie der ÖSV verlautete, habe die Präsidentenkonferenz am Mittwoch nach breiter Diskussion über "das 45 Jahre zurückliegende Thema 'sexuelle Übergriffe im Sport' von Werdenigg" einstimmig ein Paket an vorsorglichen Schritten beschlossen.

ÖSV will mit "aller Härte" durchgreifen

So werde der "bereits 2015 von Peter Schröcksnadel installierten Damenbeauftragten Petra Kronberger ÖSV-Vizepräsidentin Roswitha Stadlober im Bedarfsfall zur Seite stehen", hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. Weiters will der ÖSV weiterhin alle möglichen Maßnahmen treffen, um eventuelle Übergriffe und sexuelle Belästigungen präventiv zu verhindern, und bei Bekanntwerden von Verstößen wolle man mit "aller Härte" durchgreifen, wurde betont.

Außerdem sollen alle Betreuer nochmals informiert und aufgefordert werden, den Aktiven mit dem nötigen Respekt zu begegnen. Auch in der Trainerausbildung werde das Thema künftig verstärkt behandelt, führte der Skiverband aus.

Die Präventionsmaßnahmen im Wortlaut

  • Der bereits 2015 von Präsident Prof. Peter Schröcksnadel installierten Damenbeauftragten Petra Kronberger wird Vizepräsidentin Roswitha Stadlober im Bedarfsfall zur Seite stehen.
  • Alle Trainer, Betreuer und Masseure werden noch einmal entsprechend informiert und aufgefordert, die Aktiven immer und überall mit dem nötigen Respekt zu behandeln.
  • Bei Trainerausbildungen wird diesem Thema künftig ein noch breiterer Raum als bisher eingeräumt.
  • Bei Bekanntwerden eines Verstoßes wird mit aller Härte durchgegriffen.
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