Thiem-Absage

Diese Tennis-Stars kommen nach Kitz

Teilen

Das Turnier muss ohne Österreichs Nummer eins auskommen.

Anfang März haben die Veranstalter des 73. Generali Open schweren Herzens die Absage von Dominic Thiem für dieses Jahr verkündet. Doch das Turnier in Kitzbühel hat sich seit seinem "Comeback" stabilisiert, der Kartenvorverkauf ist im Vergleich zum Vorjahr sogar trotzdem um zwölf Prozent angestiegen. Am Montag präsentierten Alex Antonitsch und Co. erste Stars, angeführt von David Ferrer.

"Wir waren enttäuscht, auf der anderen Seite muss ich sagen, ich verstehe es. Es ist extrem schwer, von Kitzbühel zu dem Pflichtturnier (nach Kanada) zu kommen, er wollte es jetzt einmal anders probieren", erklärte Turnierdirektor Antonitsch bei einer Pressekonferenz in Wien zur Thiem-Absage. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir Dominic bald wieder in Kitz sehen", hofft Antonitsch. Dazu beitragen soll auch ein Termintausch mit dem Turnier in Umag, das auf Hartplatz wechseln möchte. Dieser Wechsel wurde für 2017 noch nicht genehmigt, sollte aber bei der großen ATP-Reform 2019 realisiert werden.

Seit Februar habe Antonitsch viele Anfragen für den Event vom 29. Juli bis 5. August bekommen. "David Ferrer war einer davon. Er war lang verletzt und hat am Anfang der Saison viel verpasst. Er kommt jetzt wieder in Form", glaubt der Kärntner. Ferrer war bis vor Jahresfrist rund sechs Jahre ununterbrochen in den Top Ten gestanden. Der aktuell Weltranglisten-30. will es mit 35 aber noch einmal wissen.

Melzer-Brüder wieder mit dabei

Genannt wurde auch Pablo Cuevas (URU/ATP-27.), der bei den ATP-1000er-Turnieren in Indian Wells und Monte Carlo ins Viertelfinale gekommen ist und das Turnier Sao Paulo gewonnen hat. Auch der Franzose Gilles Simon (32.) sowie der deutsche Altstar Tommy Haas, der in Kitzbühel das letzte Sandplatz-Turnier seiner Karriere spielen wird, sind am Start.

Dass das mit 540.310 Euro dotierte Event in der Gamsstadt "funktioniert", davon zeugt auch, dass schon vor Bekanntgabe dieser Spieler die Kategorie A im Tennisstadion von Donnerstag bis Samstag bereits ausverkauft war. "Und das 80 Tage vor dem Turnier. Die Fans wissen, dass sie attraktives Sandplatztennis geboten bekommen", sagte Antonitsch. Tickets mit freier Platzwahl gäbe es allerdings noch genug.

Gesichert ist auch, dass mit Vorjahres-Halbfinalist Gerald Melzer und dessen Bruder Jürgen (Viertelfinale 2016) die beiden Melzer-Brüder am Start sind. Ihnen wurde, wenn sie nicht im Ranking noch vorrücken, eine Wildcard zugesichert.

Top-10-Spieler? "Nicht realistisch"

Sollte einer dieser Spieler reinrutschen, dann wäre wohl auch Andreas Haider-Maurer eine Option. Mit von der Partie sein werden u. a. auch Titelverteidiger Paolo Lorenzi (ITA), 2015-Sieger Philipp Kohlschreiber (GER) und auch dessen Landsmann Dustin Brown. Um den deutschen Shooting-Star Alexander Zverev habe man sich bemüht, aber auch dieser müsse in der Woche nach Kitzbühel beim ATP-1000-Turnier in Kanada antreten.

Das Antreten eines Top-Ten-Spielers ist (in Abwesenheit von Thiem) "derzeit nicht realistisch", obwohl das Budget dank der neuen Sponsoren Peugeot, Daylong und Lavazza sowie fünf weiteren Geldgebern auf 3,5 Mio. Euro angewachsen ist.

Hauptziel der Organisatoren für die Zukunft ist nun die Terminverlegung, um einen größeren Abstand zur Hartplatz-Serie in Übersee zu schaffen, sowie in die Infrastruktur, vor allem des Center Courts, zu investieren. Geht es nach Herbert Günther, dem Präsidenten des Kitzbüheler Tennisclubs (KTC), der auch Architekt ist, dann wird "am liebsten gleich nach dem Turnier" der Umbau des Stadions in Angriff genommen.

Kitzbühel möchte sich empfehlen

Dazu bedarf es aber noch der finanziellen Zusage aus dem Sportministerium. Kernstück ist ein 3 bis 3,5 Mio. teurer Umbau der Westtribüne, auf der eine komplett verglaste Hochplattform für einen VIP-Bereich entstehen soll. Zusätzlich sind auch diverse Modernisierungsmaßnahmen des gesamten Stadions geplant.

Laut Antonitsch möchte die ATP die Sommer-Sandplatz-Turniere in Hamburg, Gstaad, Baastad und Kitzbühel in Zukunft stärken. "Wir müssen schauen, dass wir für so aufgestellt sind, dass wir uns für alles, was die ATP plant, empfehlen", erklärte der Ex-Weltklassespieler. Der früher angedachte ATP-500-Status steht nun nicht mehr im Vordergrund. "Der Termin ist viel wichtiger als wie unbedingt ein 500er zu werden", versichert der Kärntner.

Schließlich gibt es auch wieder eine neue große Aktion für Hobbyspieler. In Zusammenarbeit mit Peugeot wird ein "Tiebreak Shootout"-Turnier mit Handicap ausgetragen. Der Sieger erhält einen Peugeot 208 RG, also in der exklusiven Version "Roland Garros".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.