Eklat in Australien

Ex-Olympia-Star macht sich über Doping lustig

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Ben Johnson sorgte mit Werbevideo für Ärger in Australien.

Ben Johnson hat mit einem umstrittenen Werbevideo für Riesenärger in Australien gesorgt. Der kanadische Ex-Sprinter, dem 1988 in Seoul wegen Dopings die Olympia-Goldmedaille über 100 m entzogen wurde, promotet eine App für eine Wett-Unternehmen und macht sich dabei über Doping lustig. Politiker haben die Absetzung des Videos gefordert.

In der Anzeige fällt u. a. der Satz, die App wurde "immer und immer wieder positiv auf Tempo und Kraft getestet". Australiens Sportminister Greg Hunt hat den Auftraggeber Sportsbet deshalb scharf kritisiert. "Mit einem so bekannten Doping-Betrüger wie Ben Johnson ein Produkt zu bewerben, ist höchst unangebracht", sagte Hunt. Auch die australische Medienbehörde will den Stopp der Kampagne veranlassen. Die australische Anti-Doping-Behörde bezeichnet den Werbefilm als "komplett falsche Botschaft".

Sportsbet weigert sich aber, das Video zurückzuziehen. "Wir billigen leistungssteigernde Drogen nicht. Aber wir entschuldigen uns nicht für etwas Humor in einem Werbefilm", hieß es aus dem Unternehmen.

In Australien steht man der auswuchernden Wettindustrie kritischer gegenüber als anderswo. Premierminister Malcolm Turnbull hat kürzlich bestätigt, dass man bei Live-Events vor 20.30 Uhr Werbung für Glücksspiel- und Sportwetten ebenso verbieten werde wie fünf Minuten vor und nach einem Live-Spiel.

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