Nach London-WM

Felix nahm Bolt Medaillen-Rekord ab

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US-Amerikanerin hält nun bei 16 Medaillen

Usain Bolt geht nicht als erfolgreichster Leichtathlet bei Weltmeisterschaften in die Pension, diesen Rekord hat dem Jamaikaner Allyson Felix weggeschnappt. Die US-Amerikanerin holte am Sonntagabend mit ihren Teamkolleginnen zum Abschluss der London-WM auch Gold über 4 x 400 m. Für die 31-Jährige war es das 16. WM-Edelmetall, das dritte bei diesen Welttitelkämpfen.

Felix mit 16 Medaillen

Felix gewann in London über 400 m die Bronzemedaille und triumphierte mit beiden Staffeln. Sie hält nun bei 11 Gold-, 3 Silber- und 2 WM-Bronzemedaillen. Bolt kam auf 11/2/1, der 30-jährige Szene-Rockstar trat mit dieser WM zurück, er hatte in London sein Konto nur noch mit 100-m-Bronze aufgestockt.

Die US-Frauen gewannen am Sonntag nach vier Stadionrunden in der Jahresweltbestzeit von 3:19,02 Minuten vor Großbritannien und Polen. Die Jamaikanerinnen schieden nach Sturz einer Läuferin aus. Bei den Männern setzte sich überraschend Trinidad und Tobago in der Jahresweltbestzeit von 2:58,12 Minuten vor den USA und Großbritannien durch.

Semeya mit Jahresweltbestzeit

Über 800 m holte Doppel-Olympiasiegerin Caster Semenya (RSA) in der Jahresweltbestzeit von 1:55,16 Sekunden den Titel. Zweite wurde wie bei den Rio-Sommerspielen Francine Niyonsaba aus Burundi (1:55,92), Rang drei ging an die US-Amerikanerin Ajee Wilson (1:56,65). "Ich liebe euch alle", bedankte sich Semenya via Stadionmikrofon bei den fast 60.000 für die Unterstützung.

Semenya wagte in London einen Doppelstart und gewann zuvor bereits Bronze über 1.500 m. Sie ist eine Athletin mit hohen männlichen Testosteronwerten und steht seit ihrem WM-Erfolg 2009 in Berlin unter Beobachtung. Seit einem Beschluss des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) von 2015 muss sie ihren Testosteronspiegel nicht mehr senken. Der Weltverband hat aber eine Studie zum Hyperandrogenismus in Auftrag gegeben, die zeigt, dass betroffene Frauen einen Vorteil gegenüber jenen mit normalen Androgenspiegel habe. Der CAS wird nach der WM entscheiden.

Ayana verpasste Langstrecken-Double

Wie Mohamed Frarah verpasste auch Almaz Ayana nach dem 10.000-m-Erfolg das Langstrecken-Double. Die 25-jährige Äthiopierin musste sich über 5.000 m in 14:40,35 der Kenianerin Hellen Obiri geschlagen geben, die auf der Schlussrunde den Turbo zündete und sich auf 14:34,86 Minuten absetzte. "Ich habe zu mir selbst gesagt, lauf. Ich habe gesehen, dass Ayana nicht ging, also habe ich mir gedacht, warum nicht ich?", meinte Obiri. Eine Bronzemedaille gab es für die Niederländerin Sifan Hassan.

Im Diskuswurf holte Doppel-Olympiasiegerin Sandra Perkovic ihr zweites WM-Gold nach Moskau 2013, die Kroatin siegte mit 70,31 m vor Dani Stevens aus Australien (69,64) und Melina Robert-Michon aus Frankreich (66,21). Der Hochsprung der Männer wurde eine Beute von Topfavorit Mutaz Essa Barshim aus Katar, der 2,35 m überquerte. Silber durfte sich der unter neutraler Flagge startende Russe Danil Lysenko umhängen, Bronze der Syrer Majd Eddin Ghazal nach 2,29. Es war die dritte Medaille für Syrien in der WM-Geschichte, Siebenkämpferin Ghada Shouaa hatte 1995 Gold und 1999 Bronze erobert.

Über 1.500 m gab es einen Doppleerfolg für Kenia, Elijah Manangoi siegte in 3:33,61 Minuten vor Timothy Cheruiyot (3:33,99), Dritter wurde der Norweger Filip Ingebrigtsen (3:34,53).

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