Bouchard vs Scharapowa

Sexy Tennis-Beauties im Zickenkrieg

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Kanadierin Bouchard fordert: "Scharapowa sollte gar nicht mehr spielen dürfen".

Das Comeback auf dem Platz ist Maria Scharapowa in Stuttgart vorerst mit einem Erstrunden-Sieg über Roberta Vinci (7:5,6:3) geglückt, in der Pressekonferenz ließ sich der nach einer Dopingsperre auf die WTA-Tour zurückgekehrte Tennis-Star auf keine Diskussionen rund um die kritisierten Wildcard-Vergaben ein. Unter großem Medien-Interesse wollte die Russin gar nicht lange zurückblicken.

"Mir werden von den Turnierdirektoren Wildcards angeboten und ich nehme sie an, um im Feld zu stehen", meinte Scharapowa nüchtern professionell, wie man sie kennt. "Ich bekomme ja mit den Wildcards keine Trophäen oder goldene Teller serviert. Ich muss immer noch Matches gewinnen."

Rückkehr nach Doping-Sperre
Bei den Australian Open 2016 war die ehemalige Weltranglisten-Erste positiv auf Meldonium getestet worden. Eine Substanz, die sie zuvor rund zehn Jahren genehmigt eingenommen hat, ist seit Beginn 2016 auf der Liste der verbotenen Substanzen. Nach einer auf 15 Monate reduzierten Sperre ist die fünffache Grand-Slam-Siegerin am Mittwoch wieder in den Profizirkus zurückgekehrt.

Dass sie für Stuttgart sowie auch im Mai für Madrid und Rom Wildcards bekommen hat und damit bei ihrer Rückkehr trotz des Dopingfalls unterstützt wurde, wurde von einigen Profis teilweise heftig kritisiert. "Es ist mein Job, meine Leistung auf dem Platz zu bringen. Ich kann nicht kontrollieren, was die Leute reden."

Scharapowa über Medien-Interesse belustigt
Belustigt zeigte sich Scharapowa, dass selbst das britische Boulevard-Blatt The Sun extra angereist war. "Oh mein Gott. Waren Sie schon jemals hier in Stuttgart?", meinte Scharapowa süffisant, worauf der Reporter mit: "Ich freue mich auch, Sie zu sehen", reagierte. Die Russin, die vergangene Woche ihren 30. Geburtstag gefeiert hat, sei aber weder verbittert noch böse auf die intensive Kritik, die ihr teilweise auch durch Kolleginnen zuteilwurde. "Ich war in den letzten Monaten sehr präsent in meinem Leben und habe viele Dinge getan, die ich sonst in meinen '20er-Jahren' nicht gemacht hätte". Sie habe studiert, habe gearbeitet, habe gelernt und ihr Geschäft weiter aufgebaut.

"Als eine 29-jährige Frau war das auch sehr befreiend. Wollte ich diese Erfahrungen so machen? Absolut nicht, aber ich hatte die Möglichkeit und also habe ich es so gemacht", sagte Scharapowa. Auf die Frage, wie sie ihre Medikation nun geändert habe, zog sie die Grenze. "Das bleibt zwischen mir, der WTA und meinem Arzt."

Der viel diskutierten Frage, ob sie für die French Open eine Wildcard erhalten wird, misst sie zumindest nach außen weniger Bedeutung zu als die Medien. Sollte sie in Stuttgart das Finale erreichen, hätte sie schon einen Platz in der Qualifikation für Roland Garros sicher. "Ich würde sogar bei den Junioren spielen, wenn ich müsste."

Bouchard: "Sie ist eine Betrügerin"
Mittlerweile hat sich auch das wieder etwas "gesunkene" kanadische Tennis-Sternchen Eugenie Bouchard zur Causa geäußert und gar eine lebenslange Sperre für Scharapowa verlangt. "Sie ist eine Betrügerin und kein Betrüger sollte, in welchem Sport auch immer, in diesem Sport je wieder spielen dürfen. Es sendet auch die falsche Botschaft zu den jungen Kindern: "Betrügt und wir nehmen euch mit offenen Armen wieder auf", sagte Bouchard.

Die Aussagen, die erst nach Scharapowas Medienauftritt bekannt wurden, hätte die Russin wohl ähnlich abgebrüht wie alle anderen beantwortet. "Worte, Zitate und Artikel sind nicht das, was im Leben zählt, und das habe ich im vergangenen Jahr sehr gut gelernt. Am Ende des Tages zählt nur das, was auf dem Platz passiert, und deshalb bin ich hier", erklärte Scharapowa, die schon am Donnerstag gegen ihre Landsfrau Jekaterina Makarowa um den Viertelfinaleinzug spielen sollte.

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