Australian Open

US-Star Will Ferrell scherzt mit Federer

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Federer, Wawrinka und Djokovic locker weiter - nur einer stolpert.

Roger Federer ist am Dienstag mit einem "Spaziergang" an die Stätte seines Vorjahrestriumphs zurückgekehrt. Der als Nummer zwei gesetzte Titelverteidiger ließ dem nun wieder für Slowenien spielenden Aljaz Bedene bei einem 6:3,6:4,6:3 keine Chance. Ein erfolgreiches Comeback feierten auch Novak Djokovic und Stan Wawrinka nach jeweils sechs Monaten Pause.

"Mein Traum war es immer, lange auf der Tour zu spielen, und es hat mich inspiriert", sagte ein zufriedener Federer noch auf dem Court im Interview mit Tennis-Legende John McEnroe. Der US-Amerikaner zollte dem Schweizer Tribut für eines der besten Matches der Geschichte, als Federer im Vorjahresfinale Rafael Nadal in fünf Sätzen niedergerungen hatte. "Man braucht immer zwei, um Tango zu tanzen", meinte Federer lächelnd, "aber es war sehr speziell."

In der Folge kam auch noch der US-Schauspieler Will Ferrell auf den Court und stellte Federer zur Belustigung des Publikums ein paar ungewöhnliche Fragen. Ob er sich nicht mit einer Gazelle vergleichen würde? "Vielleicht, aber werden die am Ende nicht immer gegessen?", erwies sich Federer schlagfertig. "King Roger" wurde auch nach dem Geheimnis der ewigen Jugend gefragt. "Bist du eine Hexe oder ein Vampir?"

Außerdem wollte Ferrell wissen, wie es sich anfühle, wenn er während des Spiels laufend "Come on, Roger!" höre. "Das ist ganz schön praktisch. Ich bin nämlich schon so alt, dass ich sonst dauernd meinen Namen vergessen würde."

Star-Rückkehrer mit Erfolgen

Für Federers Landsmann Stan Wawrinka war es das lange erwartete Comeback und es war ein erfolgreiches, allerdings mit Schmerzen. Der ehemalige Australian-Open-Sieger besiegte den Litauer Ricardas Berankis in seinem ersten Wettkampfmatch seit sechs Monaten mit 6:3,6:4,2:6,7:6(2) und trifft nun auf Tennys Sandgren (USA). "Es ist toll, wieder zurück zu sein und sicher ein toller Sieg", freute sich Wawrinka, der 2014 in Melbourne den ersten seiner insgesamt drei Majors gewann.

Allerdings ist "Stan the man" immer noch nicht schmerzfrei. "Es hängt von der Art meiner Bewegung ab. Aber generell geht es in die richtige Richtung, das sind die besten Neuigkeiten", glaubt Wawrinka. Über seine Möglichkeiten in diesem Turnier wollte er noch nicht zu viel reden. "Das Erste war einmal hierherzukommen und zu schauen, ob ich spielen kann. Ich habe das erste Match gewonnen, aber noch viel Arbeit zu tun."

Für Novak Djokovic, der mit einem Märchen-Comeback in Melbourne den siebenten Rekord-Titel holen könnte, gab es auf dem Platz beim 6:1,6:2,6:4 keine Schwierigkeiten. Er hatte dann fast mehr zu tun, um Gerüchte um einen Boykott-Aufruf an die Spieler seinerseits zu zerstreuen. In einem Spieler-Meeting mit über 100 Aktiven im Australian-Open-Vorfeld soll der 30-jährige Serbe, der auch Präsident des Players Council ist, wegen des seiner Meinung nach zu wenig ausgeschütteten Preisgeldes dazu aufgerufen haben.

Djokovic
© Getty

Djokovic: "Sehr gute Leistung"

"Nicht viel von dem, was ihr geschrieben habt, ist wahr", verteidigte sich der "Djoker". Die Spieler hätten sich nur über ein paar Themen unterhalten wollen, "das ist nichts Ungesundes". Laut der Zeitung The Telegraph soll es darum gegangen sein, dass die Grand-Slam-Turniere nur 7 Prozent ihrer Einnahmen an die Spieler ausschütten, die NBA hingegen 50. Zudem sei über eine eigene Spielervereinigung gesprochen worden, was Djokovic aber dementierte. Die Preisgelddiskussion bestätigte hingegen Kevin Anderson, der im Players Council "Vize" ist.

Wichtiger war Djokovic freilich seine erfolgreiche sportliche Rückkehr. "Vor ungefähr drei Wochen habe ich nicht gewusst, ob ich spielen kann. In den ersten zwei Sätzen ist es sehr gut gegangen, im dritten war es ein bisschen up and down, aber es war generell eine sehr gute Leistung", freute sich Djokovic. Nach der nächsten Runde wird der zwölffache Grand-Slam-Sieger genau wissen, wo er steht: Es kommt zum Schlager gegen den starken Franzosen Gael Monfils.

Für einen anderen Rückkehrer verlief es nicht so gut: Der frühere Weltranglisten-Dritte Milos Raonic musste sich dem Slowaken Lukas Lacko (ATP-86.) in vier Sätzen beugen. Es war die früheste Major-Niederlage für den Kanadier seit den French Open 2011. "Darauf war ich nicht vorbereitet, also werde ich mir das alles noch einmal genau anschauen. Ich bin noch nicht dort, wo ich sein muss", meinte ein enttäuschter Raonic, der von seiner Aufschlagkraft nicht viel verloren hat. 36 Asse halfen ihm dennoch nicht weiter. Er habe körperliche Defizite gehabt, "aber dankenswerterweise nicht wegen einer Verletzung."

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