Pyeongchang 2018

NHL-Stars toben nach Olympia-Absage

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IOC bedauert Entscheidung der NHL. Superstars finden klare Worte.

Das Internationale Olympische Komitee hat mit Bedauern auf die Weigerung der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL reagiert, ihre Saison wegen Olympia zu unterbrechen. "Das muss eine große Enttäuschung für die Spieler sein, die auf jeden Fall bei den Olympischen Winterspielen Pyeongchang 2018 spielen wollten. Das IOC fühlt mit den Athleten", heißt es in einer IOC-Stellungnahme vom Dienstag.

+++ Paukenschlag: Olympia in Pyeongchang ohne NHL-Stars +++

Die NHL hatte am Montag bekanntgegeben, dass sie während Olympia erstmals seit 1994 keine Pause einlegt, um ihren Spielern die Teilnahme zu ermöglichen. Die Entscheidung sei umso bedauerlicher, weil der Internationale Eishockey-Verband (IIHF) der NHL die gleichen Bedingungen wie bei den früheren Olympischen Spielen angeboten hatte, bei denen die Versicherungs- und Reisekosten abgedeckt waren.

Das Internationale Olympische Komitee könne eine nationale Liga nicht besser behandeln als nicht gewinnorientierte internationale Sportverbände, hieß es vom IOC. NHL-Stars haben mit deutlicher Kritik auf das Nein der weltbesten Eishockey-Liga zu Olympia 2018 reagiert.

"Das ist wirklich fürchterlich"

"Das ist eine riesige Enttäuschung und wirklich fürchterlich. Das ist schwer zu akzeptieren", sagte der kanadische Olympiasieger von 2014, Carey Price, nach der umstrittenen Entscheidung. Der Torhüter der Montreal Canadians warf der Liga und den Teambesitzern vor, nur "die Dollar-Zeichen" gesehen zu haben. "Man muss dabei aber auch die menschliche Seite betrachten", sagte Price.

Der schwedische Torhüter Henrik Lundqvist, Teamkollege von Michael Grabner bei den New York Rangers, äußerte sich auf Twitter ähnlich. "Eine riesige Möglichkeit, das Spiel auf dem höchsten Level zu verankern, wurde einfach weggeworfen", twitterte der Olympiasieger von 2006.

Superstar Aleksander Owetschkin von den Washington Capitals etwa hatte immer wieder gesagt, notfalls auch ohne Genehmigung in Südkorea spielen zu wollen. "Ich bin sicher, dass wirklich jeder bei Olympia spielen will", sagte Owetschkin. Sein Team-Besitzer Ted Leonsis hatte dem bereits nachgegeben und seinem besten Spieler zugesichert, die Freigabe für Olympia geben zu wollen.

Gibt es noch ein Einlenken?

Die Spielergewerkschaft der NHL (NHLPA) reagierte mit einer Erklärung, wonach die Spieler "außerordentlich enttäuscht" seien und mit der "kurzsichtigen Entscheidung der NHL nicht einverstanden sind". Die Spiele in Südkorea drohen aber eine der größten Attraktionen zu verlieren, die Organisatoren von Pyeongchang 2018 haben die Hoffnung auf eine Teilnahme der besten NHL-Spieler aber noch nicht aufgegeben.

Es gebe noch Zeit "für sinnvolle Diskussionen" über die Olympia-Teilnahme, sagte Nancy Park, die Sprecherin des Organisationskomitees. Sie sei zuversichtlich, dass eine "Lösung gefunden wird".

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