Aufsteiger ohne Chance

Bullen siegen souverän gegen Hartberg

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Mit 2:0 holen die Salzburger zuhause locker den Sieg gegen den TSV Hartberg.

 Fußballmeister Salzburg hat sich am Samstag mit einem 2:0 (0:0) gegen Hartberg für das Champions-League-Play-off gegen Roter Stern Belgrad am Dienstag warm geschossen. Ein Doppelpack von Smail Prevljak (49., 59.) jeweils nach Assist von Hannes Wolf sorgte für einen verdienten Sieg der "Bullen", die trotz starker Rotation auch ihr siebentes Saisonpflichtspiel mit einem vollen Erfolg abschlossen.

Mit dem elften Heimspielsieg in Serie, ungeschlagen ist man vor eigenem Publikum bereits seit 27. November 2016 bzw. 45 Pflicht-Matches en suite, thront die Elf von Marco Rose nach vier Runden mit dem Maximum von 12 Punkten vor St. Pölten (10). Selbst auf das 1.000 Bundesligator der Red-Bull-Ära muss man wohl nicht mehr lange warten: Der Club hält bei 999 Treffern. Aufsteiger Hartberg wartet hingegen nach dem 4:2-Heimsieg über Mattersburg auf Zuwachs seiner drei Punkte.

Sechs Positionen umgestellt

Rose stellte im Vergleich zum 1:0 in Skopje auf sechs Positionen um. Anstelle von Stefan Lainer erlebte Darko Todorovic sein Liga-Startelfdebüt, in der Innenverteidigung kam statt Andre Ramalho zum ersten Mal überhaupt der 19-jährige Schweizer Jasper van der Werff zum Einsatz. Eine Etappe weiter vorne wurden Xaver Schlager und Diadie Samassekou geschont, der zuletzt gesperrte Zlatko Junuzovic kehrte zurück, auf der rechten Seite agierte Enock Mwepu. Vorne stürmten Takumi Minamino und Prevljak.

Die Dominanz der Hausherren war erdrückend und führte schon vor der Pause zu 15 Torschüssen. Viele davon fielen zu harmlos aus, gingen wie bei Hannes Wolf (1.) an die Stange oder wurden Beute von Rene Swete. Die völlig auf die Defensive fokussierten Hartberger kamen indes kaum zu Entlastungsangriffen, Tormann Cican Stankovic musste vor Seitenwechsel nur bei einem harmlosen Schuss von Florian Flecker eingreifen (30.).

Minamino vergab 3:0

Kurz vor Ende des ersten Durchgangs schien dann der Salzburger Bann gebrochen: Doch Prevljak jagte den Volley nach Vorlage von Andreas Ulmer allein am Fünfer neben das Tor (45.). Der Heimkehrer aus Mattersburg konnte es wohl selbst nicht fassen, machte bald nach Wiederbeginn diesen Lapsus aber mehr als gut. Erst traf er just nach einem vom herauslaufenden Stankovic vereitelten Konter und schnellem Umschalten, zehn Minuten später war er mit einem herrlichen Schlenzer ins lange Eck erneut zur Stelle.

Die Partie war spätestens da gelaufen, gegen Ende kamen mit Munas Dabbur und Reinhold Yabo auch zwei Stammkräfte noch zum Einsatz. Im Finish vergab Minamino das 3:0 (84.). Stankovic, der laut Rose auch in Belgrad wieder spielen soll, ließ sich von einem abgefälschten Schuss von Rajko Rep (64.) ebenso wenig überraschen wie bei einem Versuch Fleckers (93.).


 

St. Pölten setzt Erfolgsserie gegen Wacker fort

Auch Wacker Innsbruck hat den Lauf von SKN St. Pölten nicht zu stoppen vermocht. Die Niederösterreicher feierten am Samstag in der 4. Runde beim 0:2 (0:1) am Tivoli den bereits dritten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga. Die Elf von Trainer Dietmar Kühbauer ist seit mittlerweile acht Pflichtspielen ungeschlagen und bleibt mit zehn Punkten sogar auf Tuchfühlung mit Leader Salzburg.

Die in der Aufstiegssaison so heimstarken Innsbrucker warten hingegen nach dem zweiten Saisonheimspiel noch auf den ersten Punktgewinn vor heimischem Publikum. Die 4.321 Zuschauer sahen in der zweiten Hälfte zwar eine Leistungssteigerung inklusive vieler Chancen der Elf von Karl Daxbacher. Treffen sollten allerdings nur die Gäste durch Rene Gartler (11.) und Daniel Schütz (94.). Dies auch, weil Schiedsrichter Alexander Harkam ein elfmeterreifes Foul an Wacker-Debütant Cheikhou Dieng als Schwalbe bewertete (58.).
 

Fersentreffer on Gartler

Beide Mannschaften starteten ambitioniert und durchaus mit dem Mut zur Offensive in die Partie. Wacker, mit Neuzugang Dieng in der Startformation, tauchte früh gefährlich vor SKN-Goalie Christoph Riegler auf - das Tor machten aber die Gäste: Manuel Haas spielte in den Rückraum und Stürmer-Routinier Gartler verwertete sehenswert mit der Ferse (11.).

Die Tiroler fanden gegen die kompromisslos verteidigende und selbstbewusste Kühbauer-Elf lange Zeit kaum Wege in die Gefahrenzone. Die Gäste setzten hingegen immer wieder offensive Nadelstiche. Der agile Daniel Luxbacher und Wühler Issiaka Ouedraogo beschäftigten die Abwehr des Aufsteigers ein ums andere Mal - ohne aber richtig gefährlich zu werden.

Erster Höhepunkt nach dem Seitenwechsel war eine verletzungsbedingte Unterbrechung, bei der SKN-Goalie Riegler wegen eines Cuts am Kopf verarztet wurde. Der Schlussmann konnte allerdings weitermachen. Ilkas Durmus war für einen Stanglpass von Zlatko Dedic zu spät gekommen (50.).

Danach erhöhten die Hausherren deutlich den Druck. Albert Vallci fand in der 56. Minute eine gute Kopfballgelegenheit vor und knallte einen Fernschuss wenig später knapp am Kreuzeck vorbei (63.). Dazwischen ließ SKN-Verteidiger Daniel Drescher gegen Dieng das Bein im Strafraum stehen, Schiedsrichter Harkam entschied fälschlicherweise auf Schwalbe (58.).

Die Innsbrucker drängten weiter auf den Ausgleich. Durmus kam völlig frei zum Abschluss, seine Volley-Abnahme ging jedoch nur an die Querlatte (70.). Vallci köpfelte abermals um wenige Zentimeter am Tor vorbei (78.) - es war die beste Möglichkeit von vielen Tiroler Abschlüssen in der Schlussphase. Wacker drückte, die Gäste konterten: Der eingewechselte Pak Kwang-Ryong ließ die Vorentscheidung noch aus (90.). Besser machte es Schütz, der nach Ljubicic-Zuspiel den Ball nur noch einschieben musste (94.).

Für Wacker sollte es nicht nur die zweite (Heim-)-Niederlage seit dem Aufstieg werden, sondern auch ein verpatztes Wiedersehen Daxbachers mit seinem Ex-Club. "Sir Karl" hatte die Niederösterreicher 2016 in die Bundesliga geführt. Seine Amtszeit endete aber bereits im folgenden Herbst unschön.
 

 

WAC vernichtet Mattersburg mit 6:0

 

Der WAC hat sich in der oberen Tabellenhälfte der Fußball-Bundesliga festgesetzt. Die Wolfsberger feierten am Samstag einen 6:0-(3:0)-Kantersieg in Mattersburg und sind damit schon drei Spiele ungeschlagen. Die Gastgeber kassierten indes die dritte Niederlage en suite. SVM-Coach Gerald Baumgartner ist schwer angezählt, nachdem sein Co-Trainer Renato Gligoroski bereits entlassen worden ist.

Die ersten Liga-Triplepacks von Marc Andre Schmerböck (38., 45.+3, 75.) und Michael Liendl (33., 52., 84.) sorgten für den klaren Erfolg der Kärntner, die zuvor schon zu Hause die Austria 1:0 besiegt und zuletzt ein 0:0 bei Rapid erreicht hatten. Nur zum Auftakt hatte das Team von Christian Ilzer 3:4 in St. Pölten verloren. Mattersburg gewann dagegen nur das Auftaktspiel in Altach 3:2. Danach folgten ein 0:2 zu Hause gegen Serienmeister Salzburg sowie zuletzt ein 2:4 beim Aufsteiger in Hartberg.
 

Zunächst hatte M'burg Spiel im Griff

Die Burgenländer hatten die Partie zunächst im Griff und auch die ersten Möglichkeiten auf die Führung. Doch Florian Hart verfehlte aus 20 Metern (15.), und Marko Kvasina scheiterte nach Stanglpass von Rene Renner aus kurzer Distanz an Tormann Alexander Kofler (17.). Dazu hätte es wegen eines Handspiels von Michael Novak im Strafraum auch Elfer für Mattersburg geben müssen (23.).

Der WAC nutzte dagegen gleich seine erste Chance nach etwas mehr als einer halben Stunde. Nach Vorarbeit von Dever Orgill und Pass von Marcel Ritzmaier vollendete Liendl. Nur fünf Minuten später erhöhte Schmerböck nach einem Liendl-Kopfball-Assist mit einem Schuss in lange Eck bereits auf 2:0. Und unmittelbar vor dem Pausenpfiff tankte sich auf der linken Seite Orgill durch und bediente Schmerböck, der in der Mitte aus kurzer Distanz einnetzte. Die extrem anfällige Mattersburg-Verteidigung sah besonders in dieser Situation ganz schlecht aus.
 

Kein Glück

Nach dem Wechsel hätte Andreas Gruber das 1:3 machen müssen, er jagte allerdings den Ball nach Renner-Pass aus sieben Metern übers Tor. Auf der Gegenseite scheiterte Liendl zunächst an Kuster (51.), traf aber kurz darauf aus 40 Metern über den Schlussmann hinweg via Latten-Unterkante zur Vorentscheidung.

Mattersburg hatte dagegen weiter kein Glück. Kofler entschärfte sowohl einen Kopfball von Thorsten Mahrer als auch einen Schuss von Patrick Salomon (61./62.). Der WAC war da viel effizienter. Zunächst erhöhte Schmerböck mit einem perfekten Schuss ins lange Eck nach einem weiten Liendl-Pass auf 5:0 für die Gäste, für die dann Liendl das halbe Dutzend voll machte. Nach Flanke von Ritzmaier traf er per Kopf zum Endstand. Der 32-jährige Mittelfeldroutinier war damit an fünf der sechs WAC-Tore beteiligt.
 

 

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