Klub in Image-Krise

Wahnsinn: So mächtig sind Rapid-Ultras

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Chaoten stürzen den Rekordmeister in Image-Krise. Die Hintergründe:

Zuerst die zwei von Chaoten provozierten Spielabbrüche, dann die "Spuck-Affäre" von Trainer Goran Djuricin (7.000 Euro Geldstrafe) und zuletzt das geschmacklose Plakat "Journalisten Terroristen" beim 1:2 zu Hause gegen Sturm. Die Führungsetage des SK Rapid bekommt für ihre Versäumnisse die Rechnung präsentiert.

Die Auszucker der Anhänger im "Block West" stürzen die Hütteldorfer in eine schwere Imagekrise. Ein Wahnsinn eigentlich! Insbesondere weil gerade die Fans immer das größte Potenzial des Klubs waren. Bei einem genaueren Blick hinter die grün-weißen Kulissen ist das alles nicht verwunderlich.

Präsident Michael Krammer verurteilte zwar die Wortwahl in Zeiten des Terrors, aber das Skandal-Transparent hätte rechtzeitig vor Anpfiff entfernt werden können - wurde es aber nicht. Ein Kniefall vor den Ultras, die angeblich auch im neuen Stadion einen eigenen Schlüssel haben. All das offenbart erneut, wie groß Macht und Einfluss des harten Kerns auf den Verein sind.

Grün-Weiß greift nicht durch

Beispiele gefällig? Für Ex-Capo Oliver P. klickten im Februar 2014 die Handschellen. Später wurde das Hafturteil vom Wiener Oberlandesgericht gekippt, Oliver P. hatte die Strafe zu Hause mit einer Fußfessel abgesessen. Bei Rapid hat man ihn jedoch nicht vergessen. Geschäftsführer Christoph Peschek soll ihm die Mitgliedernummer "1988"(Gründungsjahr Ultras Rapid Block West) reserviert haben.

Nicht nur das: Oliver P. soll auch für den Pizza-Dienst von Präsidiumsmitglied Gerhard Höckner gearbeitet haben. Selbst bei der Bestellung von Krammer mischten die Fans mit. Zwei Vertreter saßen in der Präsidiumsfindungskommission. Und auch bei der Verabschiedung von Torwart Jan Novota posierte Ultras-Capo Jakub C. für Fotos. Im Hintergrund: das "Terroristen"-Transparent.

Während es wie in England bei Marko Arnautovic' West Ham eine Stadionpolizei gibt, die beim kleinsten Becherwurf rigoros Sanktionen verhängt, wird bei Rapid alles nur verwässert. Bei den Grün-Weißen gibt es Stadionverbote auf Bewährung.

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