Derby-Anspannung

Austria-Coach mit Geheimplan gegen Rapid

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Für die Austria zählen im Derby gegen Rapid Wien nur drei Punkte.

Im fünften Wiener-Fußball-Derby dieser Saison will die Austria am Sonntag (16.30 Uhr) endlich den ersten Sieg über den Erzrivalen Rapid feiern. "Für mich ist es das erste Wiener Derby. Man spürt, dass es ein besonderes Spiel ist", betonte FAK-Trainer Thomas Letsch am Freitag. "Wir fiebern auf dieses Spiel auch aufgrund unserer Situation, die wir haben, hin, denn wir brauchen Punkte und Siege."

Für den 49-jährigen Deutschen, der 2015 interimistisch auch Red Bull Salzburg betreut hat, ist es sein sechstes Spiel als Coach der "Veilchen", die er Ende Februar als Nachfolger seines beurlaubten Landsmannes Thorsten Fink nur an siebenter Stelle mit 27 Punkten übernommen hatte. Mittlerweile steht die Austria mit 39 Zählern auf Platz sechs.

Letsch gewann mit Ausnahme des 0:5-Debakels in Salzburg sämtliche Spiele und will den FAK noch in den Europacup führen. Deshalb muss auch am Sonntag ein Sieg her, um den Rückstand auf die Admira (derzeit 7 Punkte), den LASK (9) und Rapid (10) weiter zu verkürzen. Da es auch im Cup ein Aufeinandertreffen mit dem ewigen Rivalen aus Hütteldorf gab, ist es das bereits fünfte Saisonduell. Rapid musste sich zu Hause zweimal mit Unentschieden begnügen, gewann dafür aber zweimal im Happel-Stadion.

Wichtige Austria-Stützen fehlen

"Für mich ist jedes Spiel wie ein Endspiel, denn wir können noch was ganz Großes schaffen, von da her kribbelt es in jedem Spiel gleich", erklärte Letsch, dass er keine besondere Anspannung spüre, weil es nun gegen Rapid geht. An die Hütteldorfer hat er "ganz gute Erinnerungen" aus seiner Zeit in der Mozartstadt. "Als ich in Salzburg auf der Bank saß, haben wir das Heimspiel 2:0 gewonnen. Damit wären wir auch jetzt alle glücklich."

Letsch ist diesmal besonders gefordert, da mit Kapitän Raphael Holzhauser und Zentrumsspieler Tarkan Serbest gleich zwei Mannschaftsstützen wegen Sperren ausfallen. Dazu sind auch noch David de Paula (Kniegelenk) und Dominik Prokop (Sprunggelenk) fraglich. Deshalb mussten im Training ein paar Alternativen getestet werden, mit denen man auch "zufrieden" war. Doch man müsse auch abwarten, ob sich die Personalsituation bis zum Match noch entspanne.

"Es steht noch nicht alles zu 100 Prozent. Prokop ist ein Faktor, aber es gibt noch ein paar andere. Wir müssen sehen, wie morgen der Stand ist. Aber im Kopf steht schon relativ viel von meinem Plan", erklärte Letsch, der nicht mehr zu diesem Thema sagen wollte, denn "ein paar Geheimnisse brauchen wir immer noch".

"Offener Schlagabtausch" erwartet

Im Heimspiel gegen Rapid rechnet er mit einem "offenen Schlagabtausch", in dem es gelte, "die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive" zu finden. Aufgrund der jüngsten drei Heimsiege im Happel-Stadion und des 2:0-Erfolgs zuletzt in Graz werde man mit "breiter Brust auftreten" und "sicher nicht abwartend" agieren, versprach Letsch.

Die Austria hat als Derby-Gastgeber seit dem 2:1 in der alten Generali-Arena am 8. März 2015 nicht mehr gegen Rapid gewonnen. Für beide Teams wird es ein besonderes Match, ist es doch für längere Zeit das letzte Wiener Derby im Prater-Oval, da die Austria ab Sommer in der neuen Generali-Arena spielen wird. Für diese wurde bereits am Freitag im Beisein von Generali-CEO Alfred Leu das neue Logo präsentiert, eröffnet wird sie dann exakt in drei Monaten am 13. Juli mit dem Match gegen Borussia Dortmund.

Nach den Vorfällen bei den jüngsten Duellen der Erzrivalen wurden von der Austria besondere Vorkehrungen für Sonntag getroffen, um die Anhänger strikt zu trennen. Rapid-Fans dürfen nur Karten für die Sektoren F3 und F2 kaufen. Tickets für die Heimsektoren C, D und E dürfen dagegen ausschließlich von Austria-Mitgliedern erworben werden. "Wir erhoffen uns davon, dass wir ein ruhiges Spiel ohne Probleme haben", erklärte Austria-AG-Vorstand Markus Kraetschmer. Bis Freitagmittag waren knapp 9.000 Karten verkauft.

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