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Mega-Skandal beim Abstieg von Grasshopper Zürich. ÖFB-Goalie Lindner live dabei.

Unfassbare Szenen in der Schweizer Super League. Der Grasshopper Club Zürich hat sich unter skandalösen Umständen aus der obersten Spielklasse verabschiedet, muss erstmals nach 70 Jahren absteigen. Anhänger des Rekordmeisters erzwangen am Sonntag beim Stand von 0:4 in Luzern einen Spielabbruch. Es war bereits der zweite Spielabbruch, den der GC-Anhang in dieser Saison verursachte.

ÖFB-Goalie Lindner musste mit Chaoten verhandeln

Waren es in Sion Feuerwerkskörper, stürmten die Ultras diesmal in Luzern das Spielfeld. Angeführt wurde der großteils vermummte Mob von einem bekannten Neonazi. Mittendrin statt nur dabei war auch ÖFB-Torhüter Heinz Lindner. Als das Spiel unterbrochen war, wollten die Chaoten mit den Grasshopper-Keeper verhandeln. Lindner ging zu ihnen. Was sie von ihm forderten, ist ein Skandal. Alle Spieler sollten sich bis auf die Unterhosen vor den Fans ausziehen und dann halb nackt übers Spielfeld zurück in die Kabine gehen.

Ultras erpressten Lindner & Co., wollten die Trikots

Das Spiel wurde abgebrochen, der Wirbel war aber noch lange nicht vorbei. Die Situation drohte zu eskalieren. Erst als die Spieler unter Druck den Chaoten ihre Trikots aushändigten, verließen die das Stadion. "Wenn es dazu beigetragen hat, Ausschreitungen oder Gewalt zu verhindern, ist es egal, ob es erniedrigend ist oder nicht", sagte Lindner, nachdem auch er sein Trikot abgegeben hatte.

Klubchef: "Kein Kniefall, es ging um Deeskalation"

Klubchef Stephan Rietiker erklärte, warum er sich den Forderungen der Ultras beugte: "Man kann mich als Weichei bezeichnen. Aber ich musste abwägen, auch wenn es Erpressung war." Er schäme sich dafür, sagte Rietiker, aber es sei darum gegangen, Schlimmeres zu vermeiden: "Es war kein Kniefall, sondern es ging um Deeskalation." Sein Appell an die Politik: "In Deutschland, beim American Football in den USA oder in England würden diese Leute im Kastenwagen abgeführt."

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