Formel 1

Ungarn-GP: Pole Position für Hamilton

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Vettel muss sich nach seinen guten Trainingsergebnissen auf nasser Strecke mit Rang vier begnügen.

Mercedes hat sich in einem kniffligen, weil verregneten Qualifying die erste Startreihe für den Formel-1-Grand Prix von Budapest gesichert. Die Pole erzielte am Samstag nach einer taktischen Meisterleistung auf dem nassen Hungaroring Lewis Hamilton vor Valtteri Bottas, während den Ferraris von Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel nur die Plätze drei und vier blieben.

Wechselnde Wetter-Bedingungen

Für WM-Leader Hamilton war es die 77. Pole, er hält jetzt wie Vettel bei fünf Saison-Poles und ist am Sonntag (15.10 Uhr, live ORF eins) Favorit. "Das ist einfach großartig, es könnte nicht besser sein", jubelte Hamilton über seine doch etwas überraschende Bestzeit. Dem Briten war klar, dass die Box daran großen Anteil hatte. "Als sich der Himmel geöffnet hat, haben wir das Richtige getan", sagte der vierfache Weltmeister grinsend.

Hamilton sprach damit die ständig wechselnden Wetter-Bedingungen an, die manche Team-Strategen und vor allem die Wetterfrösche überforderten. Mercedes-Teamchef Toto Wolff reagierte mit der "Doppelfaust" auf die "Doppelpole". "Es war unheimlich schwierig, das heute zu managen", gestand der Österreicher. "Wir haben Lewis in der Box lange warten lassen", erklärte er die Mercedes-Strategie. "Zeitweise haben wir im Intercom auf zwölf Kanälen gleichzeitig diskutiert", erzählte Wolff dem ORF. "Es war ein ziemlicher Aufwand."

Vettel: "Ich war zu langsam"

Jetzt kann Hamilton eine Woche nach seinem Sieg in Deutschland und der Übernahme der WM-Führung seinen Vorsprung in der Fahrer-Weltmeisterschaft vor der Sommerpause weiter ausbauen. Vettel ist bewusst, dass bei 17 Punkten Rückstand das Rennen vorentscheidend sein kann. "Wir waren zu langsam. Oder ich war zu langsam", lautete seine knurrige Kurzanalyse.

Vettel hatte zuvor in den Trainings auf trockener Piste mit seinem Ferrari noch stark aufgezeigt und versuchte, ruhig zu bleiben. "Es war heute schwer, das Auto auf der Strecke zu halten. Natürlich wäre ich gerne weiter vorne gewesen, aber Reihe zwei ist okay. Bei den Bedingungen kann alles passieren. Es kommt auf den Start und die erste Runde an, es ist noch nicht aller Tage Abend", sagte Vettel, der vergangenes Jahr und 2015 auf dem 4,318 Kilometer kurzen Kurs gewonnen hat.

Schwieriges Qualifying

Das Qualifying in Mogoyrod verlief von Beginn weg schwierig. Im Q1 fuhr man noch mit Trockenreifen auf dem teilweise feuchten Kurs. Dann wurde der Regen heftiger, Vettel trickste im Q2 als zunächst Einziger auf Internmediates alle aus. Im Q3 waren dann für alle "Full Wets" notwendig und da erwies sich Hamilton als geschicktester Fahrer. "Ich habe das Auto gut gespürt und es richtiggehend um den Kurs getragen", sagte der Engländer und versprach für Sonntag "Vollgas". Am Renntag soll es trocken bleiben.

Hinter Mercedes und Ferrari wurde die Hierarchie vom Regen teilweise auf den Kopf gestellt. So kam bei Red Bull Racing Max Verstappen über Rang 7 nicht hinaus, Daniel Ricciardo verpasste sogar Q3 und wurde nur 12. Während die beiden von Renault-Motoren angetriebenen Autos von Red Bull Racing also enttäuschten, fuhren Carlos Sainz (5./Renault) und Pierre Gasly (6./Toro Rosso) sogar in die dritte Startreihe. Der Neuseeländer Brendon Hartley schaffte im zweiten Toro Rosso Honda mit Startplatz acht sein bestes Qualifying-Ergebnis in der Formel 1.

Überraschend kam vor allem das schwache Abschneiden von Ricciardo. Wegen ähnlicher Streckencharakteristik wie in Monaco hatte man den dortigen Sieger deutlich weiter vorne erwartet. Der Australier tat sich aber schon im Q1 extrem schwer. "Wir hatten einfach Pech. Morgen erwartet mich ein Kampf", sagte Ricciardo.

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