"Das war ganz dumm"

Verstappen ist sauer auf Leclerc

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Holländer ist sauer auf den Ferrari-Star: 'Das war ganz dumm"

Mit einem Blitzstart hat sich der Finne Valtteri Bottas hat am Sonntag den Formel-1-Grand-Prix von Japan geholt. Der Mercedes-Pilot ließ die Ferraris von Sebastian Vettel und Charles Leclerc stehen und raste ungefährdet zu seinem dritten Saisonsieg vor Vettel und Teamkollege Lewis Hamilton. Gemeinsam sorgten die beiden dafür, dass die Konstrukteurs-WM zum sechsten Mal in Folge an Mercedes ging.
 
In der Fahrerwertung ist Bottas ist der einzige, der Hamilton noch abfangen könnte - zumindest rechnerisch. Denn Hamilton weist vier Rennen vor Schluss 64 Punkte Vorsprung auf und kann schon auf der nächsten Station in Mexiko (27. Oktober) zum sechsten Mal Weltmeister werden.
 
"Ohne Niki wäre das nicht möglich gewesen"
"Ein super Start", lobte Mercedes-Teamchef Toto Wolff im ORF den Sieger und freute sich über den neuerlichen Konstrukteurs-Titel: "Sechs Jahre hintereinander, da kann man schon stolz drauf sein." Seit Beginn der Ära mit den Turbo-Hybrid-Antrieben ist Mercedes in dieser Hinsicht ungeschlagen. Im Moment des Erfolgs dachte Wolff auch an den im Mai verstorbenen Teamaufsichtsrat: "Ohne Niki Lauda wäre das nicht möglich gewesen, er war ein massiver Baustein für diesen Erfolg."
 
Für Ferrari, das sich nach drei Siegen im September noch kleine Hoffnungen gemacht hatte, lief die Renneröffnung alles andere als optimal. Im Qualifying, das aufgrund von Taifun Hagibis erst zum fünften Mal in der Formel-1-Geschichte am Renntag stattfand, hatte Vettel noch vor seinem Scuderia-Teamkollegen Charles Leclerc aufgezeigt, der Start war dann völlig verkorkst. Bottas, der die Trainings dominiert hatte, ging links außen unwiderstehlich an Vettel und Leclerc vorbei. Vettel leistete sich dabei einen - letztlich unbestraften - Frühstart samt Ruckler. "Ein ganz, ganz übler Start. Es war mein Fehler, ich habe das Momentum verloren", sagte der Deutsche danach.
 

Verstappen ist sauer

Damit nicht genug, wurde Red Bulls Max Verstappen in der ersten Kurve von Leclerc schuldlos ins Kiesbett gedrängt. Leclerc, dessen Auto leicht ramponiert wurde, musste sich daraufhin von weit hinten zurückarbeiten, schaffte es aber immerhin noch auf Platz sieben. Verstappen bezahlte das "Rendezvous" in der 15. Runde mit dem Renn-Aus und war hörbar verärgert.
 
"Ich verstehe nicht, was er gemacht hat. Das war ganz dumm (von ihm, Anm.)", erklärte der Niederländer, der vorerst auch eine Strafe für Leclerc vermisste. Die kam erst nach dem Rennen: 5 Sekunden Zuschlag wegen der Kollision mit Verstappen und weiteren 10 Sekunden dafür, dass er mit dem beschädigten Frontflügel noch zwei Runden auf "unsichere Weise" weiterfuhr. Leclerc verlor so einen Platz und rutschte hinter Daniel Ricciardo auf Rang sieben zurück.
 
Bottas kümmerte das alles wenig. Vettel kam als erster der Topfahrer zum Reifenwechsel an die Box, kurz darauf folgte der Finne - und Hamilton übernahm so bis Runde 22 die Spitze. Später lag der Fünffach-Champion nach Bottas' zweitem Stopp wieder vorne, doch auch er musste noch ein letztes Mal neue Pneus aufziehen lassen. Bottas fuhr schließlich ungefährdet zu seinem sechsten Karriere-Triumph und bekam auch vom Duell zwischen Hamilton und Vettel im Finish nichts mehr mit. "Es war ein hartes Stück Arbeit, Zweiter zu werden", sagte Vettel, der auf den letzten Runden mehrere Überholversuche abwehrte. Das Ende war auch
 

Albon überrascht

Für Red Bull blieb neben dem Ärgernis rund um das unverschuldete Aus für Verstappen aber auch ein erfreulicher vierter Platz für Alexander Albon. Der Thailänder schaffte in seiner Formel-1-Premierensaison sein bestes Resultat. "Er wird immer besser", lobte Red Bulls Motorsportdirektor Helmut Marko.
 
   Für ein Kuriosum sorgte das elektronische System für die Zeitnahme. Das zeigte schon nach 52 statt nach den vorgesehenen 53 Runden den Schluss des Rennens an. Worauf der Fehler zurückzuführen war, konnte vorerst nicht eruiert werden. Profiteur des verfrühten Rennendes war Sergio Perez. Der Mexikaner war in der letzten Runde im Racing-Point-Auto nach einem Dreher in einem Reifenstapel gelandet und wäre deshalb ausgeschieden. Durch die ungewollte Verkürzung verblieb er aber als Neunter im Klassement und gewann so zwei WM-Punkte. Leidtragender war ausgerechnet sein Teamkollege Lance Stroll. Der Kanadier, der bei korrekter Rundenanzahl Zehnter geworden wäre, ging als Elfter leer aus.
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