Hubschrauber-Bergung

Schock! Ski-Star bei Abfahrts-Training schwer gestürzt

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Traumtag, aber erstes Abfahrts-Training in Kanada von Sturz und Beinbruch des Lokalmatadors Manuel Osborne-Paradis überschattet.

Nur Christof Innerhofer ist im ersten Abfahrtstraining der Alpinski-Herren in Lake Louise schneller gewesen als die beiden Österreicher Matthias Mayer und Otmar Striedinger. Der Südtiroler war am Mittwoch bei perfekten Bedingungen acht Hundertstel schneller als Mayer. Überschattet war das Training vom Sturz des Lokalmatadors Manuel Osborne-Paradis, der mit dem Helikopter geborgen werden musste.

Dies führte zu einer mehr als halbstündigen Trainings-Unterbrechung. Der Kanadier war Mitte des Kurses beim "Fishnet" zu Sturz gekommen und musste nach einer langwierigen Hubschrauber-Taubergung mit der Ambulanz ins Krankenhaus nach Banff gebracht werden. Dort wurde ein Schien- und Wadenbeinbruch am linken Unterschenkel festgestellt.

Striedinger auf Platz 3

Außer "Manny" kamen an einem wahren Traumtag in den kanadischen Rockies alle Fahrer heil ins Ziel. Aus österreichischer Sicht überraschte Platz drei für den 27-jährigen Striedinger mit der hohen Nummer 35. Der routinierte Kärntner, der schon ein Weltcup-Podest hat und 2014 Olympia-Bronze im Super-G nur hauchdünn verpasst hat, trainiert nach einer durchwachsenen Saison derzeit lediglich in der zweiten Weltcupgruppe. Allerdings muss Striedinger in Kanada Qualifikation fahren, gab also bereits Vollgas.

"In der Zweier-Gruppe sind Super-Jungs, wir haben uns im Sommer sehr gepusht", sieht Striedinger keine Nachteile darin, dass er zuletzt unter Christian Perner und nicht bei Sepp Brunner trainiert hat. Seine Marschrichtung in Lake Louise sei klar. "Ich kann nicht viel taktieren, sondern muss vom ersten Training weg Gas geben." Das Resultat tat da natürlich besonders gut. "Klar ist es besser, wenn die Drei und nicht der Dreißiger aufleuchtet."

Mayer zufrieden

Auch Striedingers Landsmann Mayer war zufrieden. Vier Mal ist der Super-G-Olympiasieger in Lake Louise schon Zweiter geworden, diesmal gab es diesen Rang auch im Training. "Zuletzt beim Training in Copper lief es nicht optimal. Aber hier fühle ich mich deutlich wohler", freute sich der Kärntner, der in Lake Louise wieder Athletenvertreter ist und im Vorjahr den Sieg um nur neun Hundertstel verpasst hatte. "Ich bin voll fit und schön langsam ist es an der Zeit, auch hier ganz vorne zu landen", hat sich Mayer vorgenommen. "Die Piste ist heuer kompakter und härter als in den vergangenen Jahren, das ist gut."

Bemerkenswert präsentierte sich bei sonnigem Wetter und guter Sicht auch Aksel Lund Svindal. Der norwegische Lake-Louise-Spezialist (8 Siege) war erst vor wenigen Tagen wegen eines Skidaumens (Bänderrisse) in den USA operiert worden. Der Abfahrts-Olympiasieger muss seine aktuelle Schiene an der linken Hand bis Jänner tragen, weil der Daumen mit Stiften fixiert ist.

Obwohl er am Start nicht anschieben kann und mit Schlittschuhschritten beschleunigen muss, fuhr Svindal mit aufgeschnittenem Riesentorlauf-Handschuh und festgeklebtem Skistock siebentbeste Zeit - unmittelbar vor Vorjahressieger und Weltmeister Beat Feuz aus der Schweiz. "Blöd ist halt, dass ich derzeit sonst nichts angreifen kann", sagte Svindal.

Für Donnerstag ist das zweite Training geplant, die Piste ist trotz des wenigen Schnees aber nahezu perfekt und auch mit etwas Wasser präpariert worden. Am Freitag steht im letzten Trainingslauf die ÖSV-interne Qualifikation an. Am Samstag (20.15 Uhr MEZ) steigt wie immer die Abfahrt, Sonntag (20.00, jeweils live ORF eins) der Super-G.

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