Letztes Rennen

So verrückt war Kirchis Dirndl-Abschied

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Nach 284 Rennen beendete Salzburgerin in Ofterschwang ihre Karriere.

Am 9. Dezember 2001 feierte Michaela Kirchgasser ihr Weltcup-Debüt: Über 16 Jahre und 284 Weltcup-Rennen später lässt sie es gut sein. Sie trat jedoch nicht still ab. Für ihre letzte Fahrt hatte sie sich etwas Besonderes einfallen lassen!

Beim Slalom im Bayrischen Ofterschwang wedelte sie im Dirndl die Strecke herunter. Die Tracht kommt von "Toferer Textil", darauf sind kleine in feurigem Fuchsia gefärbte Skifahrerinnen. Kirchgasser fuhr ohne Helm und blieb schon am Weg zum Ziel unter anderem bei ihren Trainern und FIS-Renndirektor Atle Skaardal stehen, umarmte sie.

Vor der Ziellinie schnallte Kirchgasser die Skier ab, wurde vom deutschen Publikum mit stehenden Ovationen gefeiert. Aktuelle und ehemalige Teamkolleginnen nahmen sie mit einer Sektdusche in Empfang. "Eine wunderschöne Zeit geht zu Ende", sagte die 32-Jährige.

Mit 16 Jahren erstes Weltcup-Rennen

16 Jahre war sie jung als sie ihr erstes Weltcup-Rennen in Sestriere bestritt. 16 Jahre später ist Schluss. "Ich bin froh, dass ich so coole Teamkolleginnen habe", meinte sie im ORF. Nicole Hosp und Anna Veith, die am Samstag ohne Einsatz war, stünden ihr am nächsten. "Es ist eine tiefe Freundschaft aus dem Beruf heraus geworden, das ist einfach auch eine schöne Sache."

Unter anderem blieb Anna Veith einen Tag länger: "Mir geht das extrem ans Herz. Und das obwohl ich mit Emotionen normal zurückhaltend bin. Eine große Karriere geht zu Ende. Heute ist ein trauriger Tag, weil meine treue Zimmerkollegin neue Wege gehen wird. Ihre Fröhlichkeit ist einzigartig. Dafür bin ich ihr extrem dankbar."

Kirchgasser
© Getty

Kirchgasser selbst rang mit den Worten. "Ich habe, glaube ich, einfach so viel Glück gehabt in meiner Karriere, dass ich es genießen konnte", stammelte sie. Ehemann Sebastian, die Familie, zahlreiche Fans sowie Freunde waren gekommen, um den Abschied gebührend zu feiern.

Ihrem Sport will Kirchgasser in einer anderen Form erhalten bleiben. "Ich möchte auf jeden Fall mit meiner Skifirma weiterarbeiten." In welcher Funktion sie Atomic helfen könnte, wollte sie noch nicht beantworten. Im Privaten sind Kinder ein großen Thema. "Aber das muss auch der Herrgott wollen", sagte sie.

Zuallererst wollte sich "Kirchi" mit ihren Fans und Liebsten zusammensetzen. "Danke sagen für eine unglaublich lange Zeit, einfach alles Revue passieren lassen", erklärte sie. "Ich habe gar keinen großen Plan. Ich denke, es wird wahrscheinlich ganz schön lustig werden."

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