Gasquet musste absagen

Thiem mit neuem Gegner bei Tennis-Open in Wien

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Nun gegen Qualifikanten oder Lucky Loser.

Dominic Thiem kann sich auf einen neuen Gegner in der ersten Runde des Erste Bank Open in Wien einstellen. Der topgesetzte Österreicher trifft nach der Absage des Franzosen Richard Gasquet nun am Dienstag entweder auf einen Qualifikanten oder einen Lucky Loser. 

Gasquet war in Wien erschienen und wurde von Turnierarzt Prof. Reinhard Weinstabl untersucht. Eine Verletzung am rechten Handgelenk wurde dabei bestätigt. 

Thiem trifft in Wien nun auf Qualifikant Bemelmans 

Dominic Thiem bekommt es nach der Absage von Richard Gasquet (FRA) und der Zulosung der Qualifikanten am Sonntagabend in Wien mit dem Belgier Ruben Bemelmans zu tun. Der topgesetzte Österreicher spielt erstmals gegen den Weltranglisten-110.

"Habe hohe Erwartungen an mich" 

Dominic Thiem ist beim Erste Bank Open in Wien erstmals topgesetzt. Dementsprechend möchte der Weltranglisten-Siebente auch endlich besser abschneiden als in den vergangenen Jahren. Thiem musste sich am Sonntag auf einen neuen Gegner einstellen: Statt dem unangenehmen Franzosen Richard Gasquet (Handgelenksverletzung) trifft er nun erstmals auf den belgischen Qualifikanten Ruben Bemelmans.
 
Auch wenn Thiem gegen Gasquet eine 0:2-Bilanz hat und im Vorjahr in Runde zwei gegen den Franzosen ausgerechnet in Wien verloren hat: Eine Form der Erleichterung über die Absage verspürte Thiem nicht, wie er am Sonntag bei einer Pressekonferenz in der Wiener Stadthalle versicherte. "Nein, das ist mir schon egal. Ich war natürlich auf Gasquet eingestellt, aber ich habe jetzt eh noch über einen Tag Zeit, mich auf den neuen Gegner einzustellen. Aber ich war überrascht. Ich habe ihn (Gasquet, Anm.) vorher gesehen und begrüßt und er hat mir nichts gesagt", meinte Thiem schmunzelnd.

Elffacher Turniersieger

Der elffache Turniersieger und diesjährige French-Open-Finalist hat seit Donnerstag in der Halle trainiert. "Ich war, glaube ich, der Erste auf dem Platz. Ich habe schon fünf oder sechs Trainingseinheiten auf dem Center Court gehabt, was extrem wichtig ist. Ich fühle mich sehr gut und kann es kaum erwarten bis am Dienstag."
 
Ein Viertelfinale in acht Wiener Hauptbewerben, zuletzt zweimal im Achtelfinale out. Diese Bilanz möchte Thiem unbedingt ordentlich verbessern. "Ich habe hohe Erwartungen an mich. Ich glaube, die Voraussetzungen für mich persönlich sind komplett anders als in den letzten zwei Jahren." Daran hätten die US Open einen großen Anteil. "Weil ich einfach mit einem Riesen-Selbstvertrauen aus New York zurückgekommen bin und das dann mit dem Davis Cup und St. Petersburg weitertragen habe können."

Auftakt-Aus in Shanghai "kein Beinbruch"

Das Auftakt-Aus in Shanghai sei deshalb "kein Beinbruch" gewesen. "Das Match war auch okay, es ist ein bisserl unglücklich gelaufen am Ende. Ich komme mit einem viel besseren Gefühl und auch Tennis daher als die letzten zwei Jahre."
 
Die Jagd auf die letzten Plätze für das "Masters" in der Londoner O2-Arena geht mit Wien, Basel und in der Woche darauf in Paris-Bercy in die heiße Phase. 2016 hatte sich Thiem erstmals und erst im letzten Moment für London qualifiziert, derzeit sieht es ganz gut aus. "Vor zwei Jahren war alles auf Messers Schneide. Ich glaube, dass es dieses Jahr ein bisserl sicherer ist, aber trotzdem kann noch alles passieren", meinte der aktuelle Race-Achte dazu.

Thiem schaut weniger auf Racewertung

Einerseits meinte er, dass er nicht so sehr auf die Racewertung schaue, andererseits wusste er doch sehr genau, dass Ernests Gulbis am Vortag in Stockholm seinen aktuell schärfsten Konkurrenten, John Isner, im Halbfinale bezwungen hatte. "Natürlich hat mir der Ernests gestern ein bisserl geholfen, das war sehr nett von ihm. Aber ich konzentriere mich voll auf das Turnier. Stand jetzt kann ich nicht aus den Race-Plätzen fallen, egal, was passiert in Wien, das ist einmal angenehm. Das ist das einzige, was ich weiß."
 
Und natürlich ist dem Lichtenwörther auch bewusst, dass er in Wien zumindest erstmals das Halbfinale erreichen muss, um im Race überhaupt Punkte zu machen. "Das Turnier ist richtig gut besetzt und deshalb wird es sehr schwierig, anzuschreiben."

Thiem wirkt entspannt

Thiem wirkte äußerst entspannt und sorgte auch mehrmals für Lacher. Etwa als ihm ein Bild von 2011 gezeigt wurde, als er in der Stadthalle gegen Thomas Muster im Hauptbewerb debütiert hatte. "Ich bin stolz wie ich mich entwickelt habe, vor allem vom Aussehen her", sagte Thiem.
 
Und auch die schon jedes Jahr übliche Frage zur bevorstehenden österreichischen Sportlerwahl beantwortete er humorig. "Ich hoffe, ich werde es nicht, dann muss ich keine Videobotschaft und so hinsenden und habe meine Ruhe. Das habe ich jetzt eh schon für Niederösterreich gemacht." Grundsätzlich sehe er die Wahl entspannt, jeder Nominierte habe diese auch verdient. "Ich freue mich für den, der es wird. Schön wäre es, wenn ich es werde, noch schöner, wenn ich es nicht werde, weil dann brauche ich die ganzen Dinge nicht machen", sagte er lachend, wohl mit einer Spur Wahrheit darin.
 
Wenig froh stimmt Thiem, dass sein Touring-Coach Galo Blanco mit Ende des Jahres nicht mehr mit ihm reist. "Das ist extrem schade. Das war eine richtig gute Zusammenarbeit, aber es geht nicht mehr. Er darf quasi mit keinem auf Tour fahren", sagte der Niederösterreicher. Blanco hat in der Davis-Cup-Organisation an der Seite von Gerard Pique einen Posten inne. "Das passt halt nicht zusammen." Thiem ist auf der Suche nach einem neuen Touring-Coach: "Ein ehemaliger Spieler wäre super, wenn er deutsch redet, wäre es noch besser."
 
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